Der Turmfalke (Falco tinnunculus) gehört zu den größten Gebäudebrüterarten. Turmfalken sind sehr gewandte, schnelle Flieger, die an ihrer Silhouette mit den schmalen Flügeln und dem langen Schwanz und an ihrem Rüttelflug leicht zu erkennen sind. Sie ernähren sich vor allem von Mäusen und auch von kleineren Vögeln.
Turmfalken nisten in Höhlen mit großen Öffnungen oder Mauernischen, gelegentlich auch auf Bäumen in alten Krähennestern. Ihrer Körpergröße entsprechend müssen die Hohlräume groß genug sein. An Gebäuden finden sich geeignete Stellen vor allem in wenig genutzten Türmen und turmartigen Aufbauten, aber auch in genügend tiefem Mauerwerk von Außenwänden und auf Balkonen, die nicht genutzt werden. Turmfalken hinterlassen an den Brut- und Ansitzplätzen oft eine deutliche weiße Kotspur.
Da Turmfalken kein eigenes Nest bauen, nutzen sie Nischen, in die sie die 4 bis 6 Eier legen. Diese werden etwa vier Wochen vom Weibchen bebrütet und nach dem Schlüpfen die Küken solange gewärmt, bis die Jungen ausreichend befiedert sind. Dann kommen die Eltern nur noch zur Fütterung zum Nest. Die Nestlingszeit dauert 44 bis 59 Tage. Die meisten Turmfalken ziehen im Herbst fort, andere bleiben, wenn die Nahrungsgrundlage ausreicht.