Mehlschwalbe

Foto Robert Groß: Mehlschwalbe füttert Junge

Die Mehlschwalbe (Hirundu urbica) ist ein Singvogel, der als Kulturfolger fast nur in menschlichen Siedlungen anzutreffen ist. Die Schwalbe gilt seit je her als Glücksbringer. Zu erkennen ist sie an dem flinken Flug und ihrem leisen zwitschernden Ruf. Durch die weiße Bauchseite und die kürzeren Flügel ist sie leicht vom größeren Mauersegler zu unterscheiden. Die Mehlschwalbe ist ein Zugvogel, der sich nur von April bis Ende September bei uns aufhält und im südlichen Afrika überwintert.

Mehlschwalben brüten gern gesellig, oft auch in größeren Kolonien. Die Gebäudebrüter nutzen Hauswände, an die sie ihr Nest aus Lehm bauen. Ideal sind raue helle Wände, an denen die Lehmnester gut haften. Sie legen es gut geschützt unter Dachüberständen oder unter Vordächern an.

Die geschlossenen halbkugelförmigen Nester haben am oberen Rand eine schmale Einschlupföffnung.
Mehlschwalben nutzen ihr Nest, das sie bei Bedarf ausbessern, jedes Jahr wieder. Allerdings finden sie in den Städten - auch in der Region Hannover - immer seltener offene lehmige Stellen, um Nistmaterial zu finden, so dass im eng bebauten und versiegelten Gebiet immer weniger brüten.

Gute Praxisbeispiele zur Rettung von Mehlschwalbenkolonien und für Ersatzmaßnahmen finden Sie auf unserer Seite "Mehlschwalbenschutz Praxisbeispiele".

Foto Robert Groß: Mehlschwalbe sammelt Lehm für den Nestbau

Ein weiteres Problem ist, dass die Nester oft von Hausbesitzern abgeschlagen werden, da sie die Wände durch ihren Kot beschmutzen. Dagegen ist jedoch leicht Abhilfe zu schaffen, indem ein Brett mit mindestens 50 cm Abstand unter den Nestern montiert wird, so dass die Fassade sauber bleibt.

Mehlschwalben legen 2 bis 6 Eier, die von beiden Eltern ca. 14 Tage bebrütet werden. Die Jungen bleiben zwischen (26 und  29) Tage im Nest und werden nach dem Ausfliegen noch weiter gefüttert. Im Jahr sind zwei Bruten möglich.

Sie ernähren sich von Insekten, die sie im Flug erbeuten. Zum Füttern kommen sie häufig mit kleinen Futterportionen zum Nest. Die Jungenschwalben halten ihr Nest nach der „Plumpsklo“ Methode sauber.  Ein Kotbrett mit mindestens  50 cm Abstand zum Nest verhindert die Verschmutzung von Fensterbänken und Gehwegen. Das Brett sollte 25 bis 30 cm und damit deutlich breiter als das Nest sein. Der Schwalbenkot kann vom Brett entfernt werden.

Foto BUND Region Hannover: Doppelnest

Für Schwalben gibt es künstliche Nester, die als Ersatz angebracht werden können, wenn Nester im Zuge von Baumaßnahmen entfernt werden müssen. Da Schwalben in Kolonien nisten, sollten möglichst mehrere Kunstnester angebracht werden.

Wir konnten in Hannover beobachten, dass wegen geplanter Bauarbeiten an Gebäuden auch während der Brutzeit die Nester mit den jungen Vögeln abgeschlagen wurden. Durch solche Maßnahmen sind die Mehlschwalben nicht nur in großer Gefahr in ihrem Bestand, sondern es handelt sich auch um einen schweren Verstoß gegen den gesetzlichen Artenschutz, der mit Bußgeldern bis zu 50.000 € geahndet werden kann. Mehlschwalben gehören zu den geschützten Arten und weil sie ihre Nester jedes Jahr immer wieder aufsuchen, um dort zu brüten, sind auch ihre Nester ganzjährig geschützt. Die Nester dürfen nicht zerstört oder beschädigt werden, d.h. auch nicht außerhalb der Brutzeit.

Die BUND Arbeitsgruppe zum Schutz Gebäude bewohnender Arten (Arbeitsgruppe Mauersegler und Co) hilft Hausbesitzern und engagierten Mietern und Nachbarn, wenn Kolonien der geschützten Tiere in Gefahr sind. Bitte schreiben Sie uns eine eMail: bund.hannover@bund.net oder rufen Sie uns in ganz dringenden Fällen mobil: (0176) 63 29 93 83.

Foto S. Maurer-Wohlatz: Schwalben sammeln sich vor dem Abflug nach Süden
Trotz Abschlagen von Nestern, versuchen Mehlschwalben immer wieder an ihren Lieblingsstandorten zu brüten. Ein solcher Neubau kostet die Tiere viel engerie, die auf Kosten der Brut geht, Foto: Jana Lübbert
Trotz Abschlagen von Nestern, versuchen Mehlschwalben immer wieder an ihren Lieblingsstandorten zu brüten. Ein solcher Neubau kostet die Tiere viel engerie, die auf Kosten der Brut geht, Foto: Jana Lübbert
Mehlschwalben nisten auch gerne unter Brücken oder Betonpfeilern, Foto links: Jana Lübbert, Foto rechts: Sibylle Maurer-Wohlatz
Mehlschwalben nisten auch gerne unter Brücken oder Betonpfeilern, Foto links: Jana Lübbert, Foto rechts: Sibylle Maurer-Wohlatz
Egal ob moderne Gebäude wie hier ein Gewerbebau oder ein altes Jugendstilgebäude: Mehlschwalben bevorzugen breitere Dachüberstände, um ihre Lehmnester vor Regen zu schützen, Fotos: Sibylle Maurer-Wohlatz
Egal ob moderne Gebäude wie hier ein Gewerbebau oder ein altes Jugendstilgebäude: Mehlschwalben bevorzugen breitere Dachüberstände, um ihre Lehmnester vor Regen zu schützen, Fotos: Sibylle Maurer-Wohlatz


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