Die vom Stadtverband der Grünen organisierte 2. Bike-Conference (BCH) am 5. August 2017 im Freizeitheim Linden wurde u. a. durch den ADFC, den VCD, die BIU und den BUND unterstützt. Etwa 100 Interessierte diskutierten über viele gute Ideen zur Stärkung des Radverkehrs in Hannover. Dabei wurde deutlich: ohne eine Neuverteilung von Verkehrsflächen wird es nicht gehen!
Herbert Tiemens, Stadtplaner und Vorreiter für die Förderung des Fahrradverkehrs in Uetrecht, Niederlande, hatte sich schon einige Tage vorher in Hannover umgeschaut. Für kritisch hielt er insbesondere die oft nicht klare Führung des Radverkehrs. Sein Tipp: Radfahrende müssen immer wissen, wo sie zu fahren haben. Roter Asphalt hilft bei der Orientierung. Getrennte Radverkehrsanlagen und gute Abstellmöglichkeiten sind für ihn selbstverständlich.
Heinrich Strößenreuter von der Berliner "Agentur für clevere Städte" erklärte die Radverkehrsförderung zu Deutschlands bester Stauprävention. Dass Umwelt, Klima und die Gesundheit der Menschen von der Förderung des Umweltverbundes (Rad- und Fußverkehr, ÖPNV) profitieren sei unbestritten und wandle sich langsam in ein einklagbares Recht. Er empfahl, der örtlichen Politik den Rücken zu stärken. In Berlin habe sich bei Unterschriftenaktionen ein großer Teil der Bevölkerung mit der Umverteilung von Fläche zugunsten des Radverkehrs bereit erklärt - zu Lasten des Fläche, die dem Autoverkehr zugestanden wird.