BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


Frühjahrsinitiative des Aktionsprogramms Radverkehr 2016/2017

Neue Markierung des City-Rings

Etwa 100 Maßnahmen sollen pro Jahr von der Landeshauptstadt Hannover für den Fahrradverkehr umgesetzt werden. Sie reichen von Markierungsmaßnahmen über die Erneuerung der Deckschicht bis hin zur kompletten Neugestaltung von Radanlagen. Auch werden beispielsweise Zählstellen eingerichtet, Fahrradbügel aufgestellt, Haltegriffe an Ampeln montiert und öffentliche Luftpumpen installiert.

Bis April 2016 wurde bereits der Cityring neu markiert, mehrere Zählstellen installiert (mit Stelen, aber auch "unsichtbar" über Schleifen in der Fahrbahn), Deckensanierungen abgeschlossen (z. B. Lodemannweg) und eine Fahrradstraße eingerichtet. Als größere Projekte soll die Radverkehrssituation an der Oper Richtung Hauptbahnhof verbessert werden und - aufgrund starker Kritik - die Fahrbahnverengung am Schwarzen Bären für Radfahrer erträglicher gemacht werden.

Hier finden Sie die aktuellen Maßnahmen des Aktionsprogramms.    

Hannover - "Lust auf Fahrrad"

Logo der Initiative "Hannover - Lust auf Fahrrad"

Unter diesem Motto startete die Landeshauptstadt Hannover am 15. April 2016 ihr Aktionsprogramm 2016/2017 zur Förderung des Radverkehrs. Der Fokus liegt auf der Förderung einer fahrradfreundlichen Infrastruktur und der Entwicklung einer positiven Wahrnehmung der Fahrradmobilität in der breiten Öffentlichkeit, getreu dem inoffiziellen Motto: "Wer Fahrradfahren in der Stadt nicht als Lösung sieht, ist wahrscheinlich Teil des Problems".

Neben Radchecks, bei denen Bürgerinnen und Bürger das eigene Rad kostenlos auf Verkehrstauglichkeit prüfen lassen können, der Gestaltung eines eigenen hannoverschen Fahrradsongs in Zusammenarbeit mit der Gruppe Maybebop, der Unterstützung bestehender Rad-Veranstaltungen wie die Velo City Night, Hannover Helm und des Autofreien Sonntags gibt es einen Facebook-Wettbewerb zum Thema "Lust auf Fahrrad" bei dem es das Hannover-Rad in Wunschfarbe zu gewinnen gibt.

Mehr Informationen gibt es hier.

Radschnellwege - ein Beitrag zum Klimaschutz im Radverkehr

Seit Jahren wird der Bau dreier Radschnellwegen (RSW) von Hannover in benachbarte Kommunen geplant. RSW sollen vor allem dem Alltagsradverkehr dienen. Insbesondere Pendler sollen vom PKW auf Fahrräder, E-Bikes und Pedelecs umsteigen. Dafür sind gute Bedingungen erforderlich: die Trassenführung soll getrennt vom Kfz-Verkehr erfolgen, die Wege sollen breit, beleuchtet und asphaltiert sein. Ziel ist es, Treibhausgase einzusparen und die Verkehrswege der Stadt zu entlasten.

Leider ist es bisher bei Planungen auf unterschiedlichem Niveau geblieben:

Am weitesten gediehen sind die Planungen zum Radschnellweg zwischen Hannover und Lehrte. Die Linienführung wurde auf 20 km bereits abgestimmt. Sie führt überwiegend an der S-Bahn-Linie entlang. Nur noch auf einer kurzen Strecke in Anderten gibt es Fragezeichen, da die direkte Strecke mit deutlich höheren Ausbaukosten verbunden wäre.

Ein Schnellweg nach Garbsen (derzeit ca. 14 km) steckt noch in der Planungsphase. Unklar ist z. B. noch die Anbindung der Wasserstadt Limmer über eine Brücke, die möglicherweise südlich des Großen Gartens in Herrenhausen entstehen soll. Da sie durch ein Landschaftsschutz- und FFH-Gebiet führt, sind Naturschutzbelange zu berücksichtigen.

Der dritte Schnellweg nach Laatzen kann in absehbarer Zeit wohl nicht als offizieller Radschnellweg realisiert werden. Der "schönere" Weg durch die Leinemarsch kann nicht mit den notwendigen Standardbreiten und Beleuchtungserfordernissen ausgebaut werden, auch die alternative Strecke über die Hildesheimer Straße und Döhren ist aufgrund des als prioritär betrachteten Autoverkehrs nicht in der geforderten Breite realisierbar.

Für die Strecken nach Lehrte und Garbsen wurde nun ein Projektantrag beim BMU eingereicht. Das BMU fördert innovative Konzepte für Fahrradanlagen, die nachweislich einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, innovativ sind und als Vorbild dienen können. Sofern die Projekte ausgewählt werden, werden bis zu 70 % der Baukosten übernommen. Ob die Hannoveraner Projekte ausgewählt werden, dürfte bis Ende 2016 feststehen.

Quelle: http://archiv-hannover.bund.net/themen_und_projekte/verkehr/aktionsprogramm_20162017/