Gründüngung macht den Boden gut! Tipps für den Garten

Foto SMW: Inkarnatklee

Im Rahmen unseres gemeinsamen Projekts mit Hannoverschen Kleingartenvereinen führt der BUND mit seinem Team zu verschiedenen Themen Workshops durch und berät auch dazu. Zum Beispiel wie der Boden durch Gründüngung verbessert bzw. ganz ohne Kunstdünger mit wichtigen Nährstoffen und Humus versorgt werden kann und das Bodenleben und damit die Bodenfruchtbarkeit gefördert wird. Der 12-seitige Flyer hierzu ist hier als Download erhältlich (2. überarbeitete Auflage 2019).

Gründünger kann als Zwischenkultur, als Herbstsaat nach der Ernte im Sommer oder im zeitigen Frühjahr zur Vorbereitung der Beete vor Sommerkulturen gesät werden. Teilweise eignen sie sich auch zur Untersaat oder in Mischkultur mit Nutzpflanzen, in sogenannten „Düngereihen“ zwischen den übrigen Kulturpflanzen. Beispielsweise Persischer Klee zwischen Kohl mit doppeltem Nutzen zur Abwehr von Schädlingen und zur Anreicherung von Stickstoff im Boden. Als Untersaat  empfehlen sich ansonsten besonders Spinat, Dill oder Kresse, im Herbst Feldsalat und Winterspinal sowie diverse Gemüsesorten, die winterfest sind. Schnell wachsende Gründünger werden können zudem - wenn sie nicht geerntet werden - frühzeitig abgeschnitten und als Mulch zwischen die Reihen der größer gewordenen Gemüsepflanzen gelegt werden.

Alle Gründünger fördern, indem sie den Boden bedecken, die Garebildung des Gartenbodens. So kann Regen besser versickern und der Boden ist vor Verschlämmung oder Abtrag durch Wind und Starkregen gut geschützt. Ein garer Boden bedeutet, dass der Krümelzustand des Oberbodens gut ist, also der Teil des Bodens, der in der Regel bearbeitet wird. Er ist damit humos, gut durchlüftet, ausreichend feucht und leicht durchwurzelbar. In heißen Sommern helfen Gründünger-Untersaaten, die den Boden zwischen den Kulturpflanzen bedecken, Hitzestress und Austrocknung zum Vorteil der hilfreichen, aber hitzeempfindlichen Bodenbakterien und Bodenpilze zu mildern. Mulchen hat ähnliche positive Effekte.

Bei jährlicher Gründüngung fördern Sie außerdem den Humusaufbau und damit die Bodenfruchtbarkeit Ihres Gartenbodens. Durch eine Mischung verschiedener Gründünger im Spätsommer, die bis zum Frühjahr den Boden bedecken, wird der Boden nicht nur geschützt, sondern durch die unterschiedlichen Wurzellängen auch optimal ausgenutzt, was eine positive Wirkung auf das Bodenleben und damit das Pflanzenwachstum in der nächsten Saison hat.

So bekommen Sie auch in der „Nebensaison“ tatkräftige Hilfe der ungezählten Mikroorganismen, Bodenpilze und Kleinstlebewesen, die dafür sorgen, dass Ihr Boden ganz ohne Kunstdünger gesund und fruchtbar wird. Durch die tieferen Wurzeln werden Nährstoffe  in die oberen 20 cm des Oberbodens transportiert.  Ein intaktes Bodenleben ist ein hervorragender "kostenloser" Helfer, um einen fruchtbaren Boden zu erzeugen. Und... in nur einer Handvoll humusreichen Bodens existieren mehr Mikroorganismen, als es Menschen auf der Welt gibt!



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