Landkärtchen

Landkärtchen (Frühlingsmorphe), Foto: Eckard von Hold
Landkärtchen (Frühlingsmorphe), Foto: Eckhard von Holdt

Das Landkärtchen (Araschnia levana) war Schmetterling des Jahres 2007. Die Naturschutzstiftung des nordrhein-westfälischen BUND-Landesverbandes und der Bund für Umwelt und Natur­schutz Deutschland (BUND) wählten ihn aus, weil er der einzige heimische Tagfalter ist, der von Generation zu Generation seine Farbe wechselt. Die Zeichnung seiner Flügelunterseiten ähnelt einer Landkarte, daher der Name.

Im Frühjahr schlüpfen leuchtend gelb-braun gefärbte Schmetterlinge aus den Puppen, die Sommergeneration hingegen hat die Grundfarbe schwarz mit weißen Bändern und gelblichen Flecken. Ursache für beide Farbvarianten ist die Dauer der Tageshelligkeit. Ist die Puppe im Winter dem verkürzten Tageslicht ausgesetzt, entwickelt sich ein Falter der gelb-braunen Frühjahrsgeneration. Sind im Sommer die Tage länger, entstehen schwarze Falter. Lange Zeit hielten selbst Experten beide Generationen für verschiedene Arten.

Landkärtchen-Raupe, Foto: Eckard von Hold
Landkärtchen-Raupe, Foto: Eckhard von Holdt

Ab Mitte April schlüpfen die Frühjahrs-Landkärtchen und sind dann Nektar saugend zumeist an Waldrändern, in feuchten Wäldern, Auen, Parklandschaften und Gärten auf Schlehen- oder Weißdornbüschen zu finden. Die Tiere der Sommergeneration sieht man ab August auf Bärenklau, Wiesenkerbel oder Wilder Möhre. Die Weibchen beider Generationen legen acht bis zehn grüne Eier in Form kleiner Eitürmchen an halbschattig stehende Brennnesseln. Aus den Eiern schlüpfen schwarze Raupen, die zahlreiche dunkle Dornen tragen. Die Raupe des Landkärtchens hat als einzige Brennnessel-Raupe zwei Dornen am Kopf und ist so leicht zu erkennen. Die Raupen leben anfangs gesellig und verstreuen sich später, um sich zu verpuppen. Je nach Jahreszeit schlüpfen entweder nach zwei bis drei Wochen die Schmetterlinge der Sommergeneration, oder aber die Tiere überwintern als Puppe und schlüpfen erst im Jahr darauf als Frühjahrsgeneration.

Landkärtchen (Sommermorphe), Foto: Eckard von Hold
Landkärtchen (Sommermorphe), Foto: Eckhard von Holdt

Das Landkärtchen benötigt als Raupenfraßpflanze Brennnesseln an schattigen bis halbschattigen, mehr oder weniger luftfeuchten Standorten. Entsprechend hat dieser Schmetterling seinen Verbreitungsschwerpunkt an Waldwegen, Lichtungen, feuchten Gehölzen und Waldrändern. Manche Wissenschaftler gehen davon aus, dass diese Art von der allgemeinen Nährstoffanreicherung unserer Umwelt profitiert, da diese Brennnesseln fördert.

Auch im Stadtgebiet von Hannover ist die Art zum Beispiel im Misburger Wald, der Eilenriede und vermutlich allen weiteren Waldgebieten, Heckenlandschaften und den Gehölzbeständen der Leine-Niederung zu finden.

Landkärtchen stehen in Deutschland nicht auf der Roten Liste bedrohter Arten, treten aber in der Regel nicht besonders häufig auf. Wer im eigenen Garten etwas für die Schmetterlinge tun möchte, sollte an halbschattigen Standorten die Brennnesseln stehen lassen. Dort können sich Raupen und Puppen ungestört entwickeln. Wichtig ist auch die Nähe zu Nektarpflanzen, da Landkärtchen keine weiten Strecken zurücklegen.

Druckfähige Fotos von Ei, Raupe, Puppe und ausgewachsenem Schmetterling finden Sie auf der Homepage des BUND NRW unter www.bund-nrw-naturschutzstiftung.de/schmetterling2007.htm (extern)



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