„Gourmet“ mit seltsamen Vorlieben
Großer Schillerfalter (Apatura iris)
Der Große Schillerfalter, ein sehr schöner Falter der Laubwälder, hat seinen Namen bekommen, weil die Flügeloberseiten des Männchens bei bestimmtem Lichteinfallswinkel tiefblau schimmern. Er ist fast nie an Blüten zu sehen, saugt aber an feuchter Erde, Kot oder Aas, um Mineralien aufzunehmen. Man kann ihn außerdem mit stark riechendem Käse gut anlocken. Seine Raupe entwickelt sich an Sal-Weide, einem u.a. auch für Bienen sehr wertvollen Pionierbaum der Wälder, dessen Holz wirtschaftlich wertlos ist und der deshalb lange Zeit als „Forstunkraut“ beseitigt wurde. Da der Große Schillerfalter sich in luftfeuchten, kühlen Bereichen an Waldwegen, auf Lichtungen und an Waldrändern in der Nähe zu hohen alten Bäumen entwickelt, leidet er auch unter Auflichtung der Wälder durch starke Holzeinschläge, durch die das Waldinnenklima verändert wird und alte Bäume verloren gehen. Er ist deshalb landesweit stark gefährdet (Rote Liste 2). In der Region hat er Vorkommen in einigen naturnahen Wäldern, unter anderem im Misburger und Ahltener Wald, aber auch z.B. im Großen Holz bei Kirchwehren oder im Deister bei Springe. Der BUND setzt sich zusammen mit dem NABU dafür ein, dass in diesen Wäldern besonders wertvolle Flächen einer natürlichen Entwicklung ohne Holzeinschläge überlassen werden.