Faszinierende Schmetterlinge

Foto Karsten Lange: Aurorafalter
Foto Karsten Lange: Aurorafalter

Schmetterlinge gehören unter den Insekten zu den Lieblingen des Menschen. Sie strahlen Leichtigkeit und Ruhe aus und begeistern durch ihre Fülle an Formen und Farben.

Und schon immer betrachteten die Menschen Schmetterlinge als etwas Geheimnisvolles, Mystisches, Dämonisches, aber auch Göttliches. Die Iren nennen den Schmetterling "Gottesgeschöpf"; im fernöstlichen Bengalen wird er als "Herr der Geschöpfe" bezeichnet und "Glänzendes Insekt Gottes" bei den Khmer im heutigen Kambodscha. Auf Wandmalereien der Pharaonengräber wurden schon vor 3500 Jahren Schmetterlingsdarstellungen geschaffen und in der christlichen Kunst wurde der Schmetterling zum Sinnbild der Auferstehung. Im Mittelalter hingegen sah man in Schmetterlingen Hexen, die in der Schmetterlingsgestalt in die Keller und Speisekammern eindrangen, um dort von den Milchvorräten zu naschen.

Mit rund 200.000 Arten stellen die Schmetterlinge auf der Erde die zweitgrößte Insektenordnung nach den Käfern dar. Hier bei uns in Mitteleuropa kommen etwa 4.000 Arten vor, von denen rund 5 Prozent zur Gruppe der Tagfalter gehören.

Wussten Sie, dass es Schmetterlinge gibt, die

  • gläserne Flügel haben und andere gar keine?
  • wie Kolibris im Flug Nektar saugen und andere, die nie an Blüten gehen?
  • Alkohol und Tabaksud mögen und andere, die überhaupt keine Verdauungsorgane besitzen und als Falter nur noch für die Liebe leben?
  • ihr enges Revier aggressiv verteidigen und andere, die in 3.000 m Höhe über weit mehr als 1.000 km fliegen, um Neuland zu entdecken?
  • keine Winterruhe kennen, während die meisten als Raupe überwintern?
  • sich akustisch verständigen, während andere in 2 km Entfernung noch ihre Partner riechen und orten?
  • sich als Vogelkot tarnen und andere, die besonders auffällig aussehen, um Feinde zu erschrecken?

Was tun im eigenen Umfeld für den Falterschutz?

Kleiner Fuchs
Kleiner Fuchs

Schaffen Sie naturnahe Bereiche mit wilden Ecken, in denen sich auch mal Brennesseln, die besonders wichtig für die Raupen des Kleinen Fuchs sind, Disteln oder Wildblumen entwickeln können und bringen sie statt Exoten regionalheimische Pflanzen in ihren Garten ein. Pflanzen aus dem Handel sollten der Wildform entsprechen, da Arten, die durch Züchtung stark verändert wurden, oft viel weniger Nektar und damit Nahrung für Schmetterlinge und andere nützliche Insekten bieten. Ein Stück Naturwiese, das nur ein- bis zweimal im Jahr gemäht wird, lässt Wildblumen blühen und lockt Schmetterlinge an. Unbedingt sollten Sie auf den Einsatz von Insektiziden verzichten, denn diese töten auch Schmetterlinge.

Weitere Ursachen für die bedrohliche Situation der Falter

Admiral
Admiral

Weiter ist zu beachten, dass Schmetterlinge meist auf nährstoffarme und lichte, sonnige Landschaftsstrukturen angewiesen sind. Manche Arten legen ihre Eier nur dort ab, wo die Nahrungspflanze unter extrem warmen mikroklimatischen Bedingungen wächst. Doch infolge von Nähstoffanreichung, die auch aus der Luft durch Stickstoffeinträge geschieht, gibt es kaum noch solche Magerstandorte. Auch durch Verbrachung der einstigen Weidetriften, durch Verbuschung und Aufforstung, Überbauung und Abbaumaßnahmen werden die besiedelbaren Kalkmagerrasen immer weniger und die verbliebenen immer kleiner. Das uniforme, aus vielleicht 10 bis 20 Pflanzenarten bestehende Einheitsgrün unserer begüllten Wirtschaftswiesen ist dagegen für Schmetterlinge völlig uninteressant.

Ein Dank für die wunderbaren Fotos geht an Karsten Lange & Anne Giebing! 

Artenbeschreibung nach:
BLV Naturführer "Schmetterlinge" Dr. W. Dierl sowie „Schmetterlinge im Garten und in der Landschaft" H. und M.Hintermeier, Hrsg.: Bayerische LV für Gartenbau und Landespflege

Textpassagen teilweise entnommen BUND Bundesverband,
Redaktion: BUND Region Hannover: Silke Gesemann & Sibylle Maurer-Wohlatz



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