BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


Mischkultur in der Milpa

Foto: A. Preißler-Abou El Fadil "Milpa im Palettenbeet"

Mischkulturen im Gemüsegarten helfen, den Boden optimal unterirdisch (mit unterschiedlichen flach- und tiefwurzelnden Pflanzen) sowie oberirdisch (mit unterschiedlichen Wuchsformen der Pflanzen) zu nutzen. Mischkulturen spielen daher in vielen intensiven Gartenbaukulturen eine wichtige Rolle, wo es darum geht, einen möglichst hohen Ertrag auf kleiner Fläche zu ermöglichen. Dabei spielen auch Leguminosen (Pflanzen die mit Hilfe von Knöllchenbakterien Stickstoff speichern können) eine Rolle wie Bohnen, Erbsen oder Puffbohnen. Das zusätzliche Mulchen mit angetrockneten Pflanzen (Rasenschnitt, Stroh, Heu, angetrockneten Wildkräuter) hilft, die nicht bedeckten Bodenflächen zu bedecken; so trocknet der Boden nicht aus und die im Boden aktiven Mikroorganismen und Mikrofauna wird durch Witterungsschwankungen geschützt. Wir möchten hier eine alte indianische Mischkultur vorstellen; die Milpa, wo im Mittelpunkt die drei Schwestern "Mais, Bohnen und Kürbis" stehen, die sich optimal in einem Beet ergänzen. In einer Milpakultur werden aber auch andere Pflanzen angebaut. Der ausführliche Flyer mit Hintergrundinformationen zur indigenen Kultur ist als Download unter Langversion zu finden und in der gekürzten Fassung (Anbau Mischkultur Milpa in unseren Klimazonen) hier (Kurzversion).

Der Flyer wurde im Rahmen eines von der niedersächsischen Umweltstiftung BINGO geförderten Projektes zu "Terra Preta im urbanen Raum" als ehrenamtlicher Beitrag erstellt. Eine Milpa-Mischkultur wächst besonders gut auf gut mit Kompost oder Pflanzenkohle-Kompost gedüngten Beeten. Dies bietet sich für den Gemüseanbau auch auf kleineren Flächen in der Stadt oder im Kleingarten an.

Hier sind Bohne und Mais - zeitgleich gekeimt - in einem Pflanzloch gemeinsam ausgesät. Damit die Bohnen noch später Licht bekommen, sollten Bohnen und Mais nur am Rand gemeinsam gesät werden. Es bieten sich nicht so stark wüchsige Sorten an, damit der junge Mais nicht von einer stark schlingenden Stangenbohne erwürgt wird. Es gibt spezielle alte Maisbohnensorten, die sich für den Mischanbau eignen oder etwas zarter wachsende Milpabohnen aus Mexiko oder Südamerika. Feuerbohnen hingegen eignen sich nicht so gut, da sie sehr stark wüchsig sind. 

 

Auch ein kleiner Feldhase fühlt sich im noch jungen Milpa-Mischkulturbeet wohl und versteckt.  Der Mais ist erst ca. 60 cm lang gewachsen. Der junge Hase knabbert nicht dort und richtet keinerlei Schaden an.

 

 

 

Wahrscheinlich will es so nicht sein Versteck zu verraten, sondern frißt etwas entfernt von seinem Versteck bei den Nachbarn. Das konnten wir wiederholt beobachten (unteres Foto). 

 

Ende August sieht die Milpa mit einer alten Maissorte, einer nicht so hoch wachsenden Varietät der Pueblokulturen (Painted Mountain) so aus. Am Rand (links) wachsen Stangenbohnen; in diesem Fall an separaten Stangen; ab und zu ist eine Sonnenblume gekeimt, die mittlerweile alle anderen Pflanzen überragt; dahinter (hier nicht sichtbar) wachsen statt Kürbissen Zucchinis am Rande der Milpa.

 

Hier ist das Milpa-Mischbeet von der anderen Seite zu sehen. Im Vordergrund die kräftigen Zucchini-Pflanzen; vorne rechts die Stangenbohnen. Auch Blumen sind eingestreut eine Augenweide für eine Mischkultur; hier Cosmeen; aber auch Ringelblumen und Kapuzinerkresse eignen sich gut.

Quelle: http://archiv-hannover.bund.net/themen_und_projekte/nutzpflanzenvielfalt/mischkultur_milpa/