Neubegründung von naturnahem Wald statt Aufforstung
Aufforstung bisher unbewaldeter Flächen gilt vielfach als die gute Tat für die Natur schlechthin. Bei Ersatzmaßnahmen, mit denen Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft „wiedergutgemacht“ werden sollen, handelt es sich denn auch oft um Aufforstungen. Tatsächlich kann die Neubegründung von Wald ein großer Gewinn für Pflanzen und Tiere, für Umwelt und Landschaftsbild sein.
Allerdings ist auch der deutsche Wald nicht die heile Welt. Viele Arten der Wälder sind inzwischen auf den Roten Listen verzeichnet, weil die heutige Waldbewirtschaftung nicht ihren existenziellen Bedürfnissen entspricht. Daher sollte zumindest die Neubegründung von Wald, der der Natur dienen soll, nicht in der selben Weise erfolgen, wie die Aufforstung von Wirtschaftswald. Es fällt auch auf, dass manche Flächen, die der Wald sich ohne Zutun des Menschen, also durch natürliche Sukzession, erobert hat, artenreicher, vielfältiger und strukturreicher sind als sehr viele gut gemeinte Aufforstungen. Hier ist ein grundsätzliches Umdenken nötig.