BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


Tipps gegen Lebensmittelverschwendung

Nachhaltige Ernährung ist gar nicht so schwer und schont den Geldbeutel:

1. Kaufen Sie nur so viel ein, wie Sie verbrauchen können:

2. Kaufen Sie Qualität

3. Kochen Sie zuhause und am besten gleich für mehrere Personen

4. Verwenden Sie Lebensmittelreste

5. Keine Angst vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD)

6. Fördern Sie die Wertschätzung von Lebensmitteln

* Niedersächsischen Landfrauen e.V.: Projekte in Kindergärten und Schulen, Kochkurse für Jugendliche, z. B. "Landwirtschaft für kleine Hände", "Der AID-Ernährungsführerschein", "Schmecksperten", "Kochen und Backen mit Happy End"

* Slow Food: "Das erntende Klassenzimmer" - Projekttage für Schüler mit Ernte von "Knubbelgemüse" und gemeinsamem Kochen, "Schnippeldisko" für Jugendliche, Seminare für "alte" Kulturtechniken, z. B. Einkochen oder Fermentieren, (globales) Projekt "Die Lebensmittelretter"  (siehe www.teller-statt-tonne.de)

Warum ist Lebensmittelverschwendung ein Umweltthema?

Gemäß eine Studie der Uni Stuttgart (2012) fallen im Jahr in Deutschland entlang der Wertschöpfungskette (Industrie, Handel, Großverbraucher/ Haushalte) knapp 11 Mio. Tonnen Lebensmittelabfälle an. Nach derzeitigem wissenschaftlichem Stand wird unterschieden nach

Landwirtschaftliche Produkte, die gar nicht erst geerntet wurden, weil sie aufgrund der "Schönheitsnormen" nicht verkauft werden können bzw. dürfen (z. B. zu kleine Äpfel und Möhren, "Knubbelgemüse" etc.) oder keinen Abnehmer gefunden haben (z. B. Überangebot bei Erdbeeren und Salaten im Sommer) wurden hierbei nicht betrachtet. Die FAO geht davon aus, dass ein Drittel der Wurzeln und Knollen, ein Viertel der Früchte und etwa 6 % des Getreides nicht geerntet wird.

In privaten Haushalten fallen ca. 6,7 Mio. Tonnen Lebensmittelabfälle pro Jahr an, dies sind 82 kg pro Person oder 225 g pro Person und Tag. Rechnet man die nicht vermeidbaren Abfälle heraus, landen immer noch 145 g Lebensmittel pro Person und Tag im Müll.

Diese Mengen haben bei der Produktion, der Verarbeitung, der Verpackung und dem Transport wertvolle Ressourcen verbraucht: die Fläche zur Produktion der nicht verzehrten Lebensmittel wird vom WWF auf 15 % der gesamten deutschen landwirtschaftlichen Nutzfläche geschätzt, eine Fläche, so groß wie Mecklenburg-Vorpommern. Allerdings wird sie nicht in (nur) in Deutschland verbraucht, sondern beispielsweise auch in Südamerika oder in Asien. Hier könnten Landnutzungsänderungen, wie die Abholzung von Regenwäldern, vermieden werden, wenn wir sparsamer mit den uns zur Verfügung stehenden Lebensmitteln umgehen würden.

Eine "nachhaltige Ernährung" kann nicht nur in Lebensmittelmengen gemessen werden, sondern hat auch deutliche qualitative Aspekte, den man am ökologischen Fußabdruck eines Produktes messen kann. Spargel aus der Region wegzuwerfen ist schlimm genug, kommt er zu Weihnachten aus Peru verursacht er etwa 10-mal so hohe Treibhausgasemissionen wie der lokale Spargel. Tierische Lebensmittel wegzuwerfen ist, gemessen an Flächen- und Wasserverbrauch, der Entstehung von Treibhausgasen, der Eutrophierung von Gewässern etc. deutlich "teurer", als pflanzliche Lebensmittel zu entsorgen. Eine nicht geerntete Zuckerrübe wiegt auf der Waage schwer, wurde der Zucker aber bereits raffiniert, zu Bonbons verarbeitet, im Supermarkt gekauft, aber dann nicht verzehrt, ist der ökologische Schaden größer. Großküchen, Kantinen und private Haushalte sollten daher sparsam mit Lebensmitteln umgehen und Abfälle vermeiden.

Quelle: http://archiv-hannover.bund.net/themen_und_projekte/landwirtschaft/lebensmittelverschwendung/