Tipps gegen Lebensmittelverschwendung

Nachhaltige Ernährung ist gar nicht so schwer und schont den Geldbeutel:

1. Kaufen Sie nur so viel ein, wie Sie verbrauchen können:

  • Nehmen Sie einen Einkaufskorb oder einen Kinder-Einkaufswagen, wenn Sie nicht wirklich den Wocheneinkauf für die ganze Familie tätigen wollen. Die Supermärkte wissen, dass wir dazu neigen, den Wagen vollpacken zu wollen ("sonst lohnt es sich ja gar nicht") und stellen absichtlich zu große Einkaufswagen bereit!
  • Kaufen Sie nur die Packungsgrößen, die Sie verbrauchen können. Der vermeintlich günstige Preis für Großpackungen verkehrt sich ins Gegenteil, wenn Sie die Hälfte des Inhaltes letztendlich wegwerfen.
  • Binsenweisheiten: Kaufen Sie nur, was auf dem Zettel steht und gehen Sie niemals hungrig einkaufen.

2. Kaufen Sie Qualität

  • Meiden Sie den großen Supermarkt und kaufen stattdessen einmal auf dem Wochenmarkt ein. Dort wird frischere Ware verkauft und Studien zeigen, dass die dort gekauften Produkte nicht so häufig entsorgt werden.
  • Der Bioladen ist vermeintlich teurer. Oft ist die Bioware aber sogar günstiger, als das vergleichbare Markenprodukt aus dem Supermarkt oder der Preisunterschied geringer als erwartet. Schauen Sie einmal genau hin.

3. Kochen Sie zuhause und am besten gleich für mehrere Personen

  • in den Einrichtungen der Außerhausverpflegung (Kantinen, Gastronomie) bleibt oft viel übrig, entweder, weil die Portionen zu groß sind oder man nicht alles verzehrt, weil es nicht schmeckt. Zuhause kann man die Portionsgröße besser kalkulieren.
  • gemeinsam Essen macht Spaß und braucht weniger Energie pro Portion, als wenn man nur für eine Person kocht. Laden Sie Freunde ein!

4. Verwenden Sie Lebensmittelreste

  • Haben Sie sich doch verkalkuliert und es ist doch etwas übrig geblieben? Wärmen Sie es am nächsten Tag auf, frieren Sie es ein oder verwerten Sie es kreativ. Im Internet gibt es die unterschiedlichsten Rezeptideen, auch für auf den ersten Blick nicht zusammen passende Lebensmittel.
  • Sie fahren in den Urlaub oder müssen spontan auf Dienstreise? Geben Sie Ihre Lebensmittel an Freunde und Arbeitskollegen weiter oder bieten Sie Ihre Ware im Internet an (z. B. auf www.foodsharing.de)
  • Verwenden Sie auch ungewohnte Pflanzenteile: die Blätter von Kohlrabi, Möhren und Blumenkohl z. B. sind essbar: damit kommt Farbe in die Suppe oder man erhält spannende Smoothies.

5. Keine Angst vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD)

  • Vertrauen Sie Ihren Sinnen. Lebensmittel, die gut aussehen, gut riechen und gut schmecken, sind in aller Regel auch noch gut. Joghurt, Quark und Eier sind oft noch 1-2 Wochen länger haltbar, Gewürze, Mehl und Reis noch monatelang. Vorsicht ist angesagt bei Suppen und Pilzen!
  • Kaufen Sie Ware auch noch, wenn Sie kurz vor dem Ablaufdatum ist. Diese gibt es häufig reduziert und es wäre doch schade, wenn die Produkte bereits im Supermarkt entsorgt werden müssten. Denn Sie dürfen nirgends mehr verwendet werden, auch nicht bei der Tafel, an die viele Supermärkte überschüssige Ware häufig bereits abgeben.

6. Fördern Sie die Wertschätzung von Lebensmitteln

  • Erzählen Sie Kindern und Jugendlichen davon, dass Lebensmittel mehr als "Sattmacher" sind. In vielen Familien kennen die Älteren noch Hunger. Weggeworfene Lebensmittel sind auch ein ethisches Problem.
  • Nachhaltigkeit muss gelernt werden. Welche Auswirkungen unser Lebensstil auf die Umwelt hat, muss Thema in Kindergärten und Schule werden. Aber auch Erwachsene haben oft wenig Konsumwissen. Woher sollen Menschen wissen, woraus Marshmallows bestehen, wenn es ihnen niemand erzählt? Hier gibt es einen Film vom WWF zum Thema.
  • Lassen Sie ihre Kinder an Projekten zur Ernährungsbildung teilnehmen oder organisieren Sie diese. Oft ist dies über Schulen und Einrichtungen möglich. Schöne Beispiele sind z. B. folgende Projekte:

* Niedersächsischen Landfrauen e.V.: Projekte in Kindergärten und Schulen, Kochkurse für Jugendliche, z. B. "Landwirtschaft für kleine Hände", "Der AID-Ernährungsführerschein", "Schmecksperten", "Kochen und Backen mit Happy End"

* Slow Food: "Das erntende Klassenzimmer" - Projekttage für Schüler mit Ernte von "Knubbelgemüse" und gemeinsamem Kochen, "Schnippeldisko" für Jugendliche, Seminare für "alte" Kulturtechniken, z. B. Einkochen oder Fermentieren, (globales) Projekt "Die Lebensmittelretter"  (siehe www.teller-statt-tonne.de)

Warum ist Lebensmittelverschwendung ein Umweltthema?

Gemäß eine Studie der Uni Stuttgart (2012) fallen im Jahr in Deutschland entlang der Wertschöpfungskette (Industrie, Handel, Großverbraucher/ Haushalte) knapp 11 Mio. Tonnen Lebensmittelabfälle an. Nach derzeitigem wissenschaftlichem Stand wird unterschieden nach

  • vermeidbaren Abfällen, die zum Zeitpunkt ihrer Entsorgung noch uneingeschränkt genießbar gewesen wären
  • teilweise vermeidbaren Abfällen, die zum Beispiel aufgrund von unterschiedlichen Gewohnheiten der Verbraucher auf dem Müll landen (etwa Brotrinde, Speisereste, Kantinenabfälle, Apfelschalen)
  • nicht vermeidbaren Abfällen, die überwiegend nicht essbare Bestandteile enthalten (z. B. Bananenschalen, Kaffeefilter, Knochen)

Landwirtschaftliche Produkte, die gar nicht erst geerntet wurden, weil sie aufgrund der "Schönheitsnormen" nicht verkauft werden können bzw. dürfen (z. B. zu kleine Äpfel und Möhren, "Knubbelgemüse" etc.) oder keinen Abnehmer gefunden haben (z. B. Überangebot bei Erdbeeren und Salaten im Sommer) wurden hierbei nicht betrachtet. Die FAO geht davon aus, dass ein Drittel der Wurzeln und Knollen, ein Viertel der Früchte und etwa 6 % des Getreides nicht geerntet wird.

In privaten Haushalten fallen ca. 6,7 Mio. Tonnen Lebensmittelabfälle pro Jahr an, dies sind 82 kg pro Person oder 225 g pro Person und Tag. Rechnet man die nicht vermeidbaren Abfälle heraus, landen immer noch 145 g Lebensmittel pro Person und Tag im Müll.

Diese Mengen haben bei der Produktion, der Verarbeitung, der Verpackung und dem Transport wertvolle Ressourcen verbraucht: die Fläche zur Produktion der nicht verzehrten Lebensmittel wird vom WWF auf 15 % der gesamten deutschen landwirtschaftlichen Nutzfläche geschätzt, eine Fläche, so groß wie Mecklenburg-Vorpommern. Allerdings wird sie nicht in (nur) in Deutschland verbraucht, sondern beispielsweise auch in Südamerika oder in Asien. Hier könnten Landnutzungsänderungen, wie die Abholzung von Regenwäldern, vermieden werden, wenn wir sparsamer mit den uns zur Verfügung stehenden Lebensmitteln umgehen würden.

Eine "nachhaltige Ernährung" kann nicht nur in Lebensmittelmengen gemessen werden, sondern hat auch deutliche qualitative Aspekte, den man am ökologischen Fußabdruck eines Produktes messen kann. Spargel aus der Region wegzuwerfen ist schlimm genug, kommt er zu Weihnachten aus Peru verursacht er etwa 10-mal so hohe Treibhausgasemissionen wie der lokale Spargel. Tierische Lebensmittel wegzuwerfen ist, gemessen an Flächen- und Wasserverbrauch, der Entstehung von Treibhausgasen, der Eutrophierung von Gewässern etc. deutlich "teurer", als pflanzliche Lebensmittel zu entsorgen. Eine nicht geerntete Zuckerrübe wiegt auf der Waage schwer, wurde der Zucker aber bereits raffiniert, zu Bonbons verarbeitet, im Supermarkt gekauft, aber dann nicht verzehrt, ist der ökologische Schaden größer. Großküchen, Kantinen und private Haushalte sollten daher sparsam mit Lebensmitteln umgehen und Abfälle vermeiden.



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