Schutz endemischer Polymita-Landgehäuseschnecken in Südost-Kuba

Polymita picta an Baumstamm in der Baracoa Region

Außergewöhnlich farbenprächtig sind die kubanischen Polymita-Schnecken, die auf der Insel zu den ganz besonders vom Aussterben bedrohten Arten zählen. Sie sind Naturerbe dieser Insel und wurden schon von den Taínos, den Ureinwohnern, wegen ihrer Schönheit bewundert und verehrt.

Obwohl auf Kuba alle Polymita-Arten streng geschützt sind, wird mit ihnen illegal gehandelt, indem sie als Ketten verkauft werden und im Touristengepäck verschwinden. Doch bislang stehen sie noch nicht auf der Cites-Liste der Unesco. Das kubanische Institut für Biodiversität und Ökosystemschutz BIOECO in Santiago de Cuba setzt sich mit seinen Experten aber dafür ein, dass die weltweit schönsten Landgehäuse-Schnecken hoffentlich bald einen internationaler Schutzstatus erhalten.

Polymitas stark vom Aussterben bedroht

Die Polymitas tragen durch ihre besondere Ernährungsweise zum biologischen Pflanzenschutz auch in Kaffeeplantagen bei. Indem sie Algen von den Blättern und Stämmen fressen, reinigen sie die Gehölze und schützen sie vor Infektionen. Das illegale Sammeln und Töten von Polymitas während der Kaffeeernte von Oktober bis November – also kurz bevor sich die Tiere paaren - ist besonders dramatisch. Wenn die Bestände vor der Weitervermehrung vernichtet werden, wird es in wenigen Jahrzehnten keine Polymitas mehr geben!

Davon betroffen ist insbesondere die Region um Baracoa im Alexander von Humboldt-Nationalpark, der zum Weltnaturerbe der Unesco gehört. Die touristisch sehr beliebte Stadt Baracoa könnte so eines seiner wichtigsten Wahrzeichen verlieren und die Menschheit die schönsten Gehäuseschnecken der Welt!

Polymita venusta
Polymita picta an Palme
Polymita picta an Pflanze
Illegaler Verkauf von Polymita-Gehäusen

BUND unterstützt den Alexander von Humboldt-Nationalpark

Der BUND hat deshalb in Kooperation mit den Parkrangern vom Alexander von Humboldt-Nationalpark ein Plakat entworfen und in Deutschland drucken lassen. Eine engagierte Kollegin von der Regenwaldstiftung Oroverde hat diese über 100 Plakate bei einer Reise mit Humboldt-Park übergeben. Die Plakate hängen jetzt in Baracoa in Hotels in drei Sprachen (deutsch, englisch, spanisch). In allen Schulen in der Region Baracoa hängt auch ein Exemplar als Beitrag zur Umweltbildung. Die Naturschützer möchten den Kindern vermitteln, dass die Polymitas Teil ihrer Identität sind und dass sie sich in ihren überwiegend bäuerlichen Familien für den Schutz der Tiere einsetzen mögen.

Plakat zum Schutz der Polymitas - deutschsprachige Version

Sach- und Geldspenden für den Schutz der Polymitas

Wie es typisch für viele Inseln ist, gibt es auch auf Kuba einen besonders hohen Anteil endemischer, also nur hier vorkommender Arten, zu denen alle Polymitas zählen. Daher tragen die kubanischen Ökologen eine besondere Verantwortung für die Erhaltung der Artenvielfalt; leiden jedoch stark unter dem Mangel an notwendigen Sachmitteln, um ihre Ziele umzusetzen.

BUND Mitglieder haben in Santiago de Cuba den BIOECO Mitarbeiter Dr. David Maceira kennen gelernt. Der Zoologe hat in rund 15 Jahren alle Polymita-Arten Kubas und deren Nahrungsbiotope kartiert. Manche Arten und Subspecies sind hoch spezialisiert und leben in einer nur sehr kleinen Region, sodass einige Populationen bereits erloschen sind oder davon akut bedroht sind. Daher ist es Dr. Maceira und seinem Team ein Anliegen, ex-situ die letzten ihrer Art zu erhalten; um sie dann erfolgter Vermehrung vor Ort wieder auszusetzen. Dazu gehört auch „Bewahrer“ vor Ort zu gewinnen, die die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum vor Eingriffen zu schützen.

Vor allem braucht BIOECO ausreichend viele Terrarien mit Zubehör, um möglichst schnell mit der Erhaltungsarbeit der am meisten bedrohten Arten zu beginnen, denn die Zeit drängt. Dabei will der BUND die kubanischen Ökologen jetzt unterstützen und Terrarien und Zubehör nach Kuba schicken.

Geldspenden können auf das Konto der BUND Kreisgruppe Region Hannover unter dem Stichwort „Polymita“ überwiesen werden und werden dann garantiert zu 100 Prozent dem Projekt zugute kommen. 

Konto: BUND Kreisgruppe Hannover

IBAN: DE78 2501 0030 0045 7663 00BIC: PBNKDEFF



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