Gefährdung und Chancen des Reserva Ecológica

Obwohl das Gebiet natürlichen klimatischen Schwan­kungen gegenüber über ein hohes Maß an Selbst­schutz­mechanismen verfügt und aufgrund der Un­weg­samkeit des Geländes und Rauheit der Landschaft nur schwer begehbar ist, hat das Reservat unter dem anthropogenen Druck durch die angrenzende Ortschaft gelitten. Insbesondere in den letzten Jahren der kuba­­nischen Wirtschaftskrise, in der sog. „periodo especial“ (Sonderperiode), die das Land meistern musste, wurden hier Bäume und Sträucher zur Brenn­holzgewinnung geschlagen und Tiere wie die bereits erwähnte kubanische Santa Maria de Maja, der Leguan (Iguana) sowie ein Nagetier, die kubanische Baumratte (Jutíaconga) gejagt und dadurch dezimiert.

Um die Probleme im Reservat genauer zu erfassen, wurden 1997 die Auswirkungen menschlicher Eingriffe auf das Schutzgebiet untersucht. Hier sind vor allem Holzeinschlag, die Herstellung von Holzkohle und die Einführung von Kulturpflanzungen in den niedriger gelegenen Zonen des Schutzgebietes zu nennen1. Ein weiteres Problem ist die Einführung von Pflanzen aus anderen Kontinenten wie hier im Schutzgebiet der Ipil-ipil-Baum (Leucaena leucocephala), der die ursprüngliche Vegetation am Rand des Reservates verdrängt.

Als Ergebnis der Studien wird ein Managementplan vorgeschlagen mit dem Ziel die negativen Auswirkungen auf die Biodiversität des Reservates zu reduzieren. Das Gebiet, das vorher direkt dem kubanischen Umweltministerium unterstellt war, wurde in diesem Zuge der direkten Verwaltung und Betreuung durch BIOECO übergeben. Mit seinen pädagogischen, wissenschaftlichen und technischen Mitarbeitern vor Ort soll der anthropogene Druck auf das Schutzgebiet spürbar gemindert werden und dem Ökosystem die Möglichkeit zur Regeneration gegeben werden. Bei diesem Prozess spielt die aktive Einbeziehung der Einwohner Siboneys eine zentrale Rolle. Gemeinsam sollen Alternativen zu den sozialen und wirtschaftlichen Problemen gesucht werden, mit denen die Menschen im Gebiet zu konfrontiert waren und sind. Ein weiterer wesentlicher Baustein in diesem Projekt ist, mit Hilfe der Umweltbildung und Aufklärung den anthropogenen Nutzungsdruck auf die natürlichen Ressourcen des Schutzgebietes zu vermindern und den Schutz der einzigartigen Flora und Fauna des Reserva Ecológica zum Anliegen der einheimischen Bevölkerung zu machen. Hier sind Kinder eine wichtige Zielgruppe, die mit Begeisterung ihr neu erworbenes Wissen und ihre Erfahrungen in die Familien tragen.

Ein anderes Beispiel, Umweltbildung in die Bevölkerung zu tragen, findet anlässlich einer alten Tradition statt. Alljährlich wird in Siboney das Fest der Krebse gefeiert, die hier in großer Anzahl zu finden sind. Dieses Fest wird auch genutzt, um die Menschen für den Naturschutz zu sensibilisieren.

Eine weitere Maßnahme ist die Entwicklung eines Programms für eine nachhaltige Tourismus­ent­wicklung in der Reserva Ecológica. Ziel ist es, touristische Angebote im Ort zu stärken und zu diversifizieren. Dabei werden solche Lösungen favorisiert, die sowohl zum Wohle der Kommune Siboney als auch zur Erhaltung der Biodiversität des an die Kommune grenzenden Schutzgebietes sind. Auch hier kooperiert BIOECO mit den lokalen Einrichtungen und Organisationen, die ein Interesse an einer nachhaltigen Entwicklung dieser Region haben. Bei der Planung und Durchführung von neuen Angeboten sollen die Einwohner Siboneys aktiv einbezogen werden und ihnen vermittelt werden, dass dies längerfristig dazu beiträgt, ihren Lebensstandard und ihre Lebensqualität zu verbessern. Die Einwohner können sich durch den Tourismus neue Einnahmequellen und Betätigungsbereiche erschließen. Dies könnte eine Grundlage sein, die aktuellen Probleme des Gebietes zu lösen.

Die Umsetzung des Managementplans zum Schutz der natürlichen Ressourcen im Reservat wird jedoch  erschwert durch den Mangel an Sachmitteln wie z.B. PCs, Drucker, Büromaterial, Papier zum Verteilen von Informationsmaterial für die Umweltbildung, Sachmittel für die Umweltbildung sowie
Räumlichkeiten zur Durchführung von Umweltbildungsmaßnahmen für die Einwohner, Studenten sowie Gäste sowie für die Verwaltung und wissenschaftliche und umweltpädagogische Arbeit im Reservat
Transportmittel zur Verbesserung des Versorgungsniveaus und der Qualität der Dienstleistungen im Schutzgebiet und der angrenzenden Kommune
Mittel zur Entwicklung des Gebietes für ökotouristische Angebote wie Radtouren, Wandern, Beschilderungen der Schutzgebietsgrenzen.

Als zwei BUND Mitglieder 2001 den Südosten Kubas besuchten und in Santiago de Cuba die engagierten Mitarbeiter von BIOECO kennen lernten,  haben sie sich deshalb nach einer Exkursion in die Schutzgebiete von Siboney-Juticí sowie Gran Piedra (etwa 30 km entfernt von Siboney landeinwärts in den Bergen) sich vorgenommen, das Projekt ideel und materiell zu unterstützten. Und da der BUND Region Hannover im Fledermausschutz seit sehr langer Zeit sehr aktiv und erfahren ist, lag es nahe, einen Projektbaustein zu unterstützen, mit dem sich der BUND identifizieren kann.



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