Eine neue Idee zu globalem Klimaschutz, Artenvielfalt und Menschenrechten aus Südamerika

Donnerstag, 30. Juni 2011 - 17.30 bis ca. 20 Uhr im Neuen Rathaus (Gobelinsaal) in Hannover, Trammplatz

Informations- und Diskussionveranstaltung zur Rettung des Yasuní-Nationalparks in Ecuador

17.30 Uhr Begrüßung

Silvia Hesse, Leiterin des Agenda21- Büros der Stadt Hannover
Sibylle Maurer-Wohlatz, Geschäftsführerin des BUND Region Hannover
Christian Cray, Projektleiter beim Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen VEN im Bereich Rohstoffe und Menschenrechte

17. 40 Uhr Cecilia Dávila, Ecuador „Yasuní – der Nationalpark und seine Bedeutung für den internationalen Klima- und Artenschutz und die Menschenrechte

18. 10 Christian Cray, VEN – „Die ITT-Yasuní Initiative und die Verantwortung Deutschlands für das Projekt“

18.30 Diskussionsrunde mit Podium und Publikum. Moderation: Dr. Wolfgang Wesely – Vorstand BUND Landesverband Niedersachsen
Im Podium: Udo Sahling (Geschäftsführer der Klimaschutzagentur Region Hannover), Dr. Thomas Köhler (Mitgründer der Transition Town Initiative Hannover http://transitionhannover.jimdo.com), Thomas Brose (Geschäftsführer des Klimabündnisses Europäischer Städte, Frankfurt), Siegmund Thies (Dokumentarfilmer aus Ecuador/Deutschland, Produzent des Films, den wir im Anschluss zeigen) und n.n. (Volkswagen Wolfsburg)

ca. 19:45 Abschließend wird der Film „Yasuní- Alles für das Leben" von Sigmund Thies gezeigt (22 Minuten)

 

Die Veranstaltung berührt zwei Bereiche: Einerseits die sozial-ökologische Dimension (Erhalt des Waldes und damit Biodiversität, Klimaschutz, Schutz der dort lebenden Menschen - Menschenrechte) und andererseits die gesellschaftliche Schlüsselfrage nach einem Meilenstein auf dem Weg in eine erdölarme Zivilisation. Diese hat sich auf den Weg nach Alternativen zum gängigen Wachstumsmodell als Wohlstandsgarant gemacht und schließt ein ressourcenleichtes Wirtschaften – wie es in der Studie zum Zukunftsfähigen Deutschland Teil II vorgestellt wird - ein. Dieser Aspekt sollte vorrangig auf der Podiumsdiskussion thematisiert werden. Dem Publikum wird eingangs der Yasuní nahe gebracht. Wir wollen an dem Abend die Rolle dieser Initiative einschätzen, die sie in einer Zeit des Übergangs von alten Wohlstandsmustern zu neuen Wegen spielen kann ohne zu verklären.

Mit der Yasuní-Initiative schlägt die ekuadorianische Regierung der Weltgemeinschaft vor, auf die Förderung der unter dem Yasuní-Nationalpark gelagerten rund 900 Mio. Barrel Rohöl zu verzichten, wenn das Land für die Hälfte der entgangenen Erlöse entschädigt wird. Damit können 410 Milliarden Tonnen CO erspart werden! Und mindestens genauso wichtig ist, dass der Lebensraum mehrerer indigener Völker -  wie der auf eigenen Wunsch isoliert lebenden Nomadenvölker Tagaeri und Taroemanane -  intakt bleibt. Das Geld für die nicht geförderten Ölvorkommen soll vor allem von den großen „Klimasündern", den Industrieländern, aufgebracht werden. Für einen transparenten Umgang mit diesen Mitteln wurde 2010 ein beim UN-Entwicklungsprogramm angesiedelter Treuhandfonds gegründet. Mit dem Geld sollen regenerative Energien, Bildung, eine alternative Wirtschaftsentwicklung sowie soziale Programme in betroffenen Regionen Ekuadors geschaffen werden, die in Einklang mit der Natur, den Menschen und dem Klimaschutz stehen.

Grafik: Amazonia por la vida. Zu sehen ist das Biosphärenreservat und Nationalpark Yasuní. Das Stammesgebiet der Huaorani (rote Markierung) - in dem bereits Öl gefördert wurde und wird, der bloque ITT (oben rechts), um den es bei der Yasuní-Initiative geht und den es zu schützen gilt, das bereits heute geschützte Gebiet (blau). Die letzteren Gebiete sind auch Stammesgebiete bislang untaktierter Völker.
Eine Karte von Ecuador, wo der Yasuní-Nationalpark in Grün im amazonischen Tiefland zu sehen ist. Das Stammesgebiet der Huaorani geht jedoch über dieses Gebiet hinaus und befindet sich in Teilen des wichtigsten Ölfördergebietes Ecuadors in der Einbuchtung des Nationalparkes.

Ölförderung und Umweltzerstörung im amazonischen Flachland Ecuadors

Kinder im Yasuní-Nationalpark, geschädigt durch die Vergiftung durch die Erdölförderung

In der Vergangenheit und auch heute wird Öl am Rande um im Nationalpark Yasuní gefördert. Welche verheerenden Folgen dies hat, zeigen die folgenden Bilder der Umweltkampagne "Amazonia por la vida", der vom Umweltverband "Acción ecologica" und "oilwatch" massgeblich getragen wird und von großen Teilen der indigenen Bewegung in Amazonien sowie der ecuadorianischen Zivilgesellschaft.

Wer jedoch profitiert von der Ölförderung der internationalen Konzerne? Bislang haben die Menschen in diesem Gebiet darunter nur gelitten, indem ihre Lebensgrundlagen zerstört wurden. Sicherlich auch nicht der Klimaschutz, denn nicht nur die Waldzerstörung, sondern auch die gigantischen Mengen fossiler Energien, die vor Ort freigesetzt werden, heizen das Klima auf. 

Wer profitiert davon, wenn im bloque ITT das Erdöl im Boden bleibt? Die Völker Amazoniens sicherlich. Aber auch das Klima; denn jeder Hektar Regenwald, der nicht zerstört wird, hilft den Anstieg der Treibhausgase zu vermeiden. Das heisst, dass auch wir davon profitieren!

Fotos aus Yasuní von "Amazonia por la Vida"
Zerstörung der Lebensgrundlagen durch Ölförderung.
Kinder vor brennendem Öl
Kind und Wäsche vor Gasfackel

Die Zerstörung ist unumkehrbar

Proteste der Zivilgesellschaft
Proteste der indigenen Einwohner: Die indigenen Frauen kämpfen gegen die Räuber unseres Reichtums.

Der Vorschlag Ecuadors an die internationale Staatengemeinschaft für den globalen Klima- und Artenschutz

Foto: Der Präsident Ecuadors, Rafael Correa und der ehemalige Energieminister Alberto Acosta, der heute aktiver Vertreter der Acción Ecológica ist. Sie unterbreiten der Internationalen Weltgemeinschaft den "propuesta", den Vorschlag Ecuadors zum Klima- und Artenschutz.

Die Ölförderung im Regenwald ist immer damit verbunden, dass Millionen Liter Öl in die Natur gelangen und damit die Lebensgrundlage der Einheimischen zerstört werden und die Krebskrankheiten dramatisch zunehmen, die Naturwälder und die Artenvielfalt vernichtet werden. Damit dieses Schicksal nicht auch dem bloque ITT im Yasuní-Nationalpark droht, ruft der BUND dazu auf, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um Deutschland zur Unterstützung des Vorschlags der Regierung Ecuadors zu bewegen: Das bedeutet konkret den Regenwald auf Dauer zu schützen, auf die Erölförderung zu verzichten und stattdessen auch - wie es einige Länder bereits getan haben -  in den Treuhandfonds der UNO einzuzahlen, um soziale, ökologische und ökonomische Alternativen für diese Region zu ermöglichen.

Yasuní Bildergalerie



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