Unsere heimlichen Helfer im Garten
Wer seinen Garten naturnah und umweltfreundlich bewirtschaften möchte, sollte nicht vergessen, welche Rolle die vielfältigen, oft für uns unsichtbaren, mikroskopisch kleinen Helfer haben. Sie erzeugen uns erst einen produktiven Boden für gesundes Pflanzenwachstum und reiche Ernte ohne Mineraldünger und synthetische Pflanzenbehandlungsmittel. „Die Fruchtbarkeit des Bodens hängt von der Anwesenheit einer vielfältigen Gemeinschaft lebendiger Organismen ab, der biologischen Vielfalt des Bodens. Versorgt man sie ausreichend mit Rohstoffen, wie zum Beispiel abgestorbene und lebende organische Substanz, beginnen sie mit der Zersetzung und Umwandlung in Humus. Humus ist komplexes organisches Material, das den Pflanzen notwendige Nährstoffe liefert. Humus lässt sich nicht künstlich von Menschen herstellen, sondern ist das Ergebnis der Arbeit des Bodenlebens.“ (Quelle: EU: Hyersoil - Fabrik des Lebens, 2010).
Humus macht den Boden fruchtbar
Organisches Material ist sehr wertvoll; zu wertvoll um „weggeworfen“ zu werden. Außerdem ist es ökologisch sinnvoller, anfallende Küchen- und Gartenabfälle vor Ort zu nutzen und diese dem natürlichen Stoffkreislauf wieder zuzuführen. Das spart zudem Transportwege zu zentralen Kompostieranlagen sowie Gebühren und ist ein wesentlicher Beitrag zur Abfallvermeidung. Deshalb wollen wir hier Methoden vorstellen, wie sich Humus im Garten durch Kompost oder Pflanzenkohle-Kompost aufbauen lässt.
Verschiedene Methoden zum Humusaufbau im Garten
Im der unten zu downloadenden Broschüre werden zwei Methoden zum Humusaufbau vorgestellt, die sich in wesentlichen Punkten voneinander unterscheiden:
- die schon lange praktizierte Kompostierung von Grünabfällen, bei der die Biomasse einer Verrottung mit meist hoher Wärmeentwicklung unterzogen wird und
- die Terra-Preta-Technik, bei der die Biomasse unter Zusatz von bis zu 20 % Pflanzenkohle unter Luftabschluss eine Milchsäurefermentierung durchläuft (anaerobe Phase) und nach Abschluss dieser Phase im Boden oder im Kompost gut belüftet (aerobe Phase) nachreift und zu Pflanzenkohle-Kompost wird.
Der Begriff „Terra Preta“ kommt aus dem Portugiesischen und bezeichnet die „Schwarze Erde“ Amazoniens, die u.a. mit Pflanzenkohle zu dauerfruchtbaren bis zu 2 m mächtigen Schwarzerde-Böden über einen sehr langen Zeitraum durch intensive Gartenkultur entstanden ist.
Die Broschüre "Humusaufbau mit Kompost und Terra Preta-Kompost" kann beim BUND Region Hannover bestellt werden. Wir danken für die Erstattung der Versandkosten: bund.hannover@bund.net Als download ist sie hier erhältlich.
Wir danken der niedersächsischen BINGO Umweltstiftung für die Förderung des Projektes "Terra Preta im urbanen Raum", wodurch die Erstellung der Broschüre ermöglicht wurde.