Als wir die Tagung zu Humusaufbau und Klimawandel im letzten Jahr planten, war für uns Veran-stalter – IG gesunder Boden und BUND Region Hannover – nicht voraussehbar, welche Brisanz das Thema in diesem Sommer bekommen würde. Wo der Humusaufbau und damit die Bodenfruchtbarkeit beim Anbau von Feldfrüchten und Gemüse ein zentrales Anliegen sind und der Boden rund um das Jahr bedeckt ist, sind Böden deutlich resilienter gegen extreme Wetterereignisse. Mit dem Klimawandel werden lange Trockenperioden, Orkane oder Starkregen auch in unseren Regionen immer häufiger.
Welche bislang unterschätzen Effekte hat der Humusaufbau für den praktischen Klimaschutz? Wie dringend ist ein Umsteuern in der Landwirtschaft? Die Tagung wird diese Fragen aufwerfen.
Was ist Humus überhaupt? Welche Rolle kann dabei Pflanzenkohle spielen? Welche erweiterten Analysemöglichkeiten helfen beim Humusaufbau? Engagierte Wissenschaftler*innen und Praktiker werden uns das Thema und Lösungsansätze für eine an den Klimawandel angepasste Landwirtschaft näherbringen. Dabei steht der gesunde Boden mit einem hohen Gehalt an organischer Substanz im Mittelpunkt.
Deshalb ist auch die Forderung nach einer Wende in der Förderpraxis der Europäischen Union so aktuell wie noch nie zuvor, wo nicht die Fläche, sondern die Leistung der Landwirtschaft für Humusaufbau, Klimaschutz und Biodiversität honoriert werden. Möglich sind auch Modelle, bei denen Mehrleistungen einer klimagerechten Landwirtschaft innerhalb einer Region durch Emittenten von Treibhausgasen aus anderen Wirtschaftszweigen ausgeglichen werden. Dies zeigt das Beispiel der Ökoregion Kaindorf in Österreich.
Warum sich auf jeden Fall ein Umsteuern lohnt und letztendlich auch rechnet, zeigen ein Landwirt aus Brandenburg und ein regionales Modell aus Berlin. Diese praktischen Beispiele machen Mut!