BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


Workshops zu Terra Preta im Nationalpark A.v.Humboldt in Kuba

Im Oktober richtete der Hurrikan Matthew starke Zerstörung am Atlantik an in der Region zwischen Maisí, Baracoa bis zum Alexander von Humboldt Nationalpark. An vielen Orten wurden sämtliche Palmen und höhere Bäume umgeworfen; die Vegetation war nach dem Hurrikan durch die hohen Geschwindigkeiten des Sturm regelrecht verbrannt; die Ernte, vor allem auch die fruchttragenden Bäume weitesgehend zerstört. In dieser Region nahe dem Nationalpark, der zugleich Weltnaturerbe ist werden neben Kakao und Kokos für die Kakao- und Kokosfabriken in Baracoa vor allem auch Obst, Gemüse und Knollenfrüchte für den eigenen Bedarf und die regionale Versorgung angebaut. Das sind extreme Herausforderungen für die Menschen in dieser Region, von denen die meisten als Kleinbauern sind.

Im Humboldtpark und den Pufferzonen ist es Ziel, die Produktion von natürlich angebauten Lebensmitteln zu stärken; eine Biozertifizierung wird angestrebt, damit die Kleinbauern dann ein etwas besseres Einkommen für ihre Produkte bekommen. Dabei spielt die Bodenfruchtbarkeit eine zentrale Rolle. Die Böden sind dort humusarm und stark mineralisch. In Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern des Humboldtparks im Sektor Baracoa wurde deshalb geplant, mit den Mitarbeitern des Parks und den Bauern Workshops zum Thema Terra Preta durchzuführen, um die Bodenerosion zu reduzieren, denen die Agrarböden (Ferrasol) immer wieder durch die starken Regenfälle und verstärkt noch während der Tiefdruckgebiete mit Dauerregen während der Hurrikanzeiten ausgesetzt sind. Außerdem können so die wertvollen Nährstoffe durch tierischen Dünger durch den Einsatz von Pflanzenkohle (biochar) im Boden gehalten, statt in den Atlantik gespült zu werden. Die aquatischen Ökosysteme im Nationalpark, also auch die Korallenriffe, könnten zugleich vor Nährstoffeintrag geschützt werden.

Zwei VertreterInnen des BUND haben deshalb eine Hilfslieferung nach dem Hurrikan mit Workshops im Humboldtpark und einer Finca verbunden. Die Kolleg*innen vom Humboldtpark haben seitdem eigenständig die Bauern in Workshops geschult, wohl wissend, dass es sich zugleich um eine uralte Kulturtechnik ihrer indigenen Vorfahren handelt, die dadurch wieder belebt wird. Holzhaltige Reste gibt es in diesem Teil Kubas genug; sowohl durch Hurrikanschäden als auch durch Naturschutzmaßnahmen, wenn invasive Gehölze gefällt werden.

Die Dokumentation der Ergebnisse der Workshops sind in dieser pdf. in spanischer Sprache nachzulesen und sind mit Fotos unterlegt.

 

 

Quelle: http://archiv-hannover.bund.net/themen_und_projekte/boden_humusaufbau_terra_preta/2016_kuba_terra_preta_workshops_im_humboldtpark/