30. Oktober 2015 Tagung "Bodenleben fördert Bodenfruchtbarkeit"

Im Rahmen des Internationalen Jahr des Boden hat der BUND Region Hannover eine Tagung zum Thema "Bodenleben fördert Bodenfruchtbarkeit" durchgeführt. Die Tagung wurde durch die freundliche Unterstützung der Niedersächsischen BINGO Umweltstiftung und der Region Hannover ermöglicht.

Grundidee für die Tagung war, dass der wesentliche Faktor für die Bodenfruchtbarkeit - ein aktives Bodenleben - in der öffentlichen Diskussion in den letzten Jahrzehnten völlig in den Hintergrund gerückt ist. Wir wollen interessierten Laien ebenso wie Experten und Entscheidungsträgern deshalb dieses Thema nahebringen, damit der Boden wieder als komplexer lebendiger Organismus begriffen wird, den es nicht nur zu schonen gilt, sondern derfrei von Chemie und Schadstoffen zu halten und sorgsam zu pflegen ist. 

Tagungsreader

Der Reader "Bodenleben fördert Bodenfruchtbarkeit" ist hier zum Download.

Ein Bericht über die Tagung, in der die Tagungsbeiträge im Essential kurz zusammengefasst wurden ist hier als Download.

Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an: bund.hannover@bund.net  Der Flyer zur Tagung ist hier noch als Download erhältlich.

Warum eine Tagung zu Bodenleben und Bodenfruchtbarkeit?

Foto: mit freundlicher Genehmigung Th. Alfoedli, FIBL - Schweiz

2015 hat die UNO das Internationale Jahr des Bodens ausgerufen; ein guter Anlass im Rahmen einer Tagung das Bodenleben in den Mittelpunkt zu stellen: Im Boden leben mehr Organismen als Tiere und Pflanzen auf ihm. In einer Handvoll Boden leben mehr Mikroorganismen als es Menschen auf der Welt gibt. Nur dank der ungezählten Bakterien, Bodenpilze, Algen sowie Milben, Springschwänzen und Regenwürmern ist es möglich, abgestorbene Wurzeln, Laub und anderes organisches Material pflanzenverfügbar in den Kreislauf zurück zu führen und damit einen fruchtbaren Boden zu schaffen. Und dennoch stand die große Bedeutung der Bodenlebewesen für die Bodenfruchtbarkeit in den letzten 50 Jahren im Abseits zugunsten einer an Agrochemikalien orientierten Forschung und Praxis, wo nur danach gefragt wird, wie viel N, P und K als mineralischer Dünger dem Boden zugeführt werden muss, um den Ertrag zu steigern.

Wir wollen das Leben im Verborgenen mit besonders fachkundigen Experten etwas ans Licht bringen und hoffen, dass sich unsere Gäste von dieser komplexen Lebensgemeinschaft Boden faszinieren lassen. Eingeladen zu unserer Tagung sind Interessierte aus dem Erwerbs- und Hobbygartenbau, der Landwirtschaft, der Wissenschaft, aus Umwelt-verbänden sowie Entscheidungsträger aus Umwelterwaltungen und Politik.

Im ersten Block wird in das Thema eingeführt. Während das Bodenleben an Forschungsinstituten kaum noch thematisiert wurde, hat sich der Senckenberg-Forschungsverbund kontinuierlich dem Thema gewidmet. Der Kompetenz des Senckenberg Museums für Naturkunde ist es zu verdanken, dass Senckenberg mit dem Aufbau der Datenbank über Bodenlebewesen beauftragt wurde: der Edaphobase.

Mit Prof. Michael Weiß haben wir einen Experten für das komplexe System von Bodenpilzen, die eine besondere Rolle für die Bodenfruchtbarkeit spielen, aber auch regulierend wirken und die Boden- und Pflanzengesundheit stark beeinflussen.

Prof. Volkmar Wolters ist bundesweit bekannt für seine überzeugende wissenschaftliche Arbeit zum Bodenleben und seine Fähigkeit, die komplexen Systeme der Bodenfauna auch Laien zu vermitteln.

Im zweiten Block wird Dr. Holger Flaig den Schwerpunkt auf das Zusammenwirken von Bodenbearbeitung und organischer Düngung legen und insbesondere die Vorteile der Kompostwirtschaft erläutern.

Prof. Bruno Glaser – Pionier der Terra Preta Forschung - wird vorstellen, welche Wirkung Pflanzenkohlekompost auf die Verbesserung des Bodenlebens hat.

Dr. Jörg Salamon, Bodenbiologe, wird einen Exkurs über die Bodenfauna anhand von Collembolen unter den besonderen Bedingungen eines alten Köhlereistandortes halten.  

Für etwas ganz Besonderes ist Fräulein Brehms Tierleben aus Berlin zu Gast; die Schauspielerin Barbara Geiger wird charmant, aber zugleich sehr tiefsinnig und pointiert dem Publikum die Bedeutung des Regenwurms nahebringen.

Im letzten Block lernen wir dann aus der Praxis: Seit über 20 Jahren pflegt der Biobauer Sepp Braun seine „Herde unter der Erde“, indem er einen in sich geschlossenen organischen Kreislauf aufgebaut hat mit Agroforst, Milchkühen, Ackerbau und einer eigenen Kompostierungsanlage; eine Vision wurde noch dazu wirtschaftlich erfolgreich umgesetzt.

Abschließend wird der junge Wissenschaftler Daniel Fischer auf Grundlage des legendären Buches „Mulch total“ eine Alternative für den Gartenbau vorstellen: Dabei stellt die Förderung des Bodenlebens durch organischen Mulch das Geheimnis der besonderen Fruchtbarkeit von Gartenböden dar.

Wir danken Frau Prof. Dr. Heike Bohne von der Leibniz-Universität, die uns als fachkundige Moderatorin durch die Veranstaltung führen wird.

Bei Rückfragen steht Ihnen zur Verfügung: Sibylle.Maurer-Wohlatz@bund.net



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