Nestverschluss: Wer war das?

Wer sich die Verschlüsse an einer Nisthilfe mal etwas genauer anschaut, wird große Unterschiede feststellen. Aber wer war das? Wer hat hier genistet? Mit etwas Glück und Erfahrung lässt sich am Verschluss erkennen, welche Bienen oder Wespen dahinter heranwachsen, (falls kein Parasit die Brut zerstört hat). Übrigens: Die Tierchen lassen sich bei der Arbeit auch aus nächster Nähe auf ihre Fühler und Mandibeln schauen!

Dieses Revier gehört der Luzerne-Blattschneiderbiene, die als einzige auch Blütenblätter verarbeitet (und links unten dabei ist, die nächste Niströhre zu besetzen).

Die Maskenbienen verschließen ihre Brutröhre mit einem pergamentartigen Häutchen, das aus einem Drüsensekret gebildet wird. Dasselbe gilt auch für die eng verwandten Seidenbienen, deren Verschluss allerdings etwa 1-1,5 cm zurückversetzt im Loch angebracht wird.

Hier waren eindeutig Mauerbienen am Werk. Wobei Osmia cornuta (Gehörnte Mauerbiene) offenbar der etwas bessere "Polier" ist, während Osmia bicornis (Rostrote Mauerbiene) reichlich grob verputzt.

Die Löcherbiene ist noch am Werkeln. Die dunklen Verschlüsse fertigte eine Glockenblumen-Scherenbiene. Die Maskenbiene rechts und die Lehmwespen (?) darüber sind im Gegensatz zur Mauerbiene darunter offenbar bereits ausgeflogen. Aber wer mag wohl die Steinchen ganz links gesammelt haben?

Hier ist kein Zweifel möglich: Das ist das Werk einer Schornsteinwespe (Odynerus spinipes).

Diese häufige Grabwespenart, Pemphredon sp., verschließt ihre Nester mit Holzgeraspel.

Und dies war eindeutig eine Tönnchen-Wegwespe (Auplopus carbonarius).

Die Frühlingspelzbiene weißelt ihre Höhle (auch innen) mit einem milchigen Sekret.

Und jetzt sind Sie dran: Welche Bienen und Wespen haben wohl in dieser Hautflügler-WG ihre Spuren hinterlassen? Das bunte Nestchen hatten wir oben doch schon mal...



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