BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


Projekt Schutz Gebäude bewohnender Vogel- und Fledermausarten

Ein Projekt des BUND Region Hannover für den Schutz von Gebäude bewohnenden Arten wie Mauersegler, Fledermaus und Co.

Das Projekt wurde gefördert und unterstützt durch:

Links zu befreundeten Websites

www.mauerseglerschutz.wordpress.com

www.artenschutz-am-bau.de

Bundesamt für Naturschutz: Positionspapier zum Schutz Gebäude bewohnender Arten

Die BUND Arbeitsgruppe Mauersegler/Schutz Gebäude bewohnender Arten tagt jedes Jahr monatlich öffentlich als Bildungsveranstaltung von VER.DI www.bw-verdi.de

Klima- und Artenschutz unter einem Dach bei Sanierung und Wärmedämmung von Gebäuden

Nistplätze von Haussperlingen im aufgedeckten Dach. Foto: Mathias Tantau

Der Mauersegler, aber auch andere Gebäude bewohnende Vogel- und Fledermausarten wie Haussperling, Hausrotschwanz, Zwerg- und Breitflügelfledermaus sind sehr standorttreu. Sie haben sich nach dem Verlust ihrer natürlichen Brutplätze (bei Mauerseglern waren es alte Buchen- und Eichenbestände mit Spechthöhlen in naturnahen Wäldern) als Kulturfolger an unsere Städte gut angepasst und hier einen neuen Lebensraum unter und in Dächern, hinter Fassadenverkleidungen, Fallrohren oder in Ritzen im Mauerwerk gefunden. Doch mittlerweile sind diese Brut- und Schlafplätze an Gebäuden in unseren Städten akut in Gefahr.

Eile tut Not: Durch verstärkte Sanierung und Wärmedämmung von Gebäuden und aufgrund der Notwendigkeit durch effiziente Klimaschutzmaßnahmen den Klimawandel zu stoppen, gehen ungezählte Quartiere der Tiere verloren. Das geschieht meist unbemerkt, ungewollt und abseits des öffentlichen Interesses. Anders jedoch in der Region Hannover: Die Klimafonds proKlima hat im Rahmen des Projektes die Broschüre "Wärmesanierung und Artenschutz an Gebäuden"  gefördert, um Wärmesanierung (Klimaschutz) und den Schutz Gebäude bewohnender Tierarten (Artenschutz) miteinander zu verbinden und leicht realisierbare Lösungen aufzuzeigen. Die Landeshauptstadt Hannover und die Region Hannover unterstützen das Projekt; auch praktisch, was den eigenen Gebäudebestand betrifft.

Die Broschüre "Wärmesanierung und Artenschutz an Gebäuden" ist in der BUND Geschäftsstelle erhältlich oder wird gegen Erstattung der Portokosten verschickt. Hier auch als download!

Besonders positiv soll an dieser Stelle hervorgehoben werden, dass sich in 2004 die Landeshauptstadt Hannover anlässlich der BUND-Mauerseglertagung zum Schutz von Gebäude bewohnenden Arten verpflichtet hat: Bei allen Modernisierungs- und Wärmedämmmaßnahmen am eigenen Gebäudebestand wird darauf geachtet Nistplätze von Mauersegler und Co zu erhalten und neue Quartiere für diese Tiere zu schaffen. Dies wurde in der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) festgehalten und in 2009 aktualisiert. Der Fachbereich Bauen der Landeshauptstadt hat seit dieser Zeit vielfältige Maßnahmen an Gebäuden umgesetzt. Die Arbeitsgruppe Mauersegler begleitet auf Anfrage diese Planungen mit konstruktiven Vorschlägen.

Unser Projekt hat Schule gemacht. So gibt es jetzt auch ein niedersachsenweites Projekt zum Schutz von Gebäude bewohnenden Arten: www.artenschutz-am-bau.de

Optisch schöne und unauffällige Lösung mit vorgehängtem Schweglerkasten an einem denkmalgeschützen Gebäude in Hannover. Foto: Mathias Tantau

Damit sollen die Bestandsverluste der sehr standorttreuen, nützlichen und streng geschützten Tiere aufgehalten und Mauerseglern, Fledermäusen und Co wieder ein neues „Heim“ in unseren Städten geschaffen werden. Denn: „Besorgniserregend sind die bundesweit zu beobachtenden Rückgänge bei Vogelarten, die auf Gebäude als Brutplätze angewiesen sind. Die vier häufigsten Gebäudebrüter in Deutschland – Haussperling, Mauersegler, Mehl- und Rauchschwalbe – zeigen seit den 1990er Jahren weitgehend parallele Bestandsrückgänge.“ (Aus: Vögel in Deutschland 2007, Hrsg.: BfN, DDA & Länderarbeitsgemeinschaften der deutschen Vogelschutzwarten)

Sanierungsarbeiten an Gebäuden sind unstrittig sinnvoll und notwendig, ebenso Dachausbauten und Wärmedämmung von Fassaden. Wärmedämmung von Gebäuden ist in unseren nördlichen Regionen ein sehr wichtiger Beitrag zur Energieeinsparung und damit zum Klimaschutz. So fließen laut Umweltbundesamt (Pressemitteilung 12/2007) dreiviertel der Endenergie von Haushalten in die Bereitstellung von Wärme in Gebäuden. Die Wärmesanierung ist also ein unverzichtbarer und wichtiger Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasen.

Klima- und Artenschutz Hand in Hand: Beim BUND ist demnächst die Broschüre „Mauersegler, Fledermäuse & Co. - Klima- und Artenschutz unter einem Dach bei Sanierung & Wärmedämmung von Gebäuden“ erhältlich, die von proKlima gefördert wurde. Sie wird allen Personen zur Verfügung gestellt, die bei proKlima einen Zuschuss auf Wärmedämmung beantragen und innerhalb der Förderregion von proKlima wohnen.

Darüber hinaus sind alle wichtigen Akteure in der Region Hannover angesprochen, die bei Gebäudesanierung & Wärmedämmung planerische Entscheidungen zu treffen haben oder diese umsetzen. Dazu gehören Hauseigentümer, Wohnungsbaugesellschaften und –genossenschaften, Architekten, Ingenieure, Bauleiter, Handwerker, Handwerkskammer, Energieberater, Gutachter, Klimaschutzagentur, u.a.. Dazu dienen auch die folgenden Seiten auf unserer Website:

Bitte unterstützen auch Sie mit Ihren Erfahrungen und Fachverstand den Schutz Gebäude bewohnender Arten

Wir sind für Anregungen und Verbesserungen, insbesondere zur baulichen Umsetzung von Artenschutzmaßnahmen, aber auch für Ergänzungen dankbar!

Alle Informationen rund um das Thema sind als Download verfügbar unter auf der folgenden Seite "Informationsmaterial"

Bitte schreiben Sie uns eine eMail unter bund.hannover@bund.net


Quelle: http://archiv-hannover.bund.net/themen_und_projekte/artenschutz_an_gebaeuden/