2009 wurde mehr als die Hälfte der Gesamtfläche Deutschlands landwirtschaftlich genutzt, 70 % davon als Ackerflächen. Es ist unvermeidlich, dass Amphibien diese Flächen als Lebensraum nützen und bei der Wanderung zu ihren Laichgewässern überqueren. Dabei sind sie mit ihrer feuchten, nackten Haut an Land und im Wasser unmittelbar den ausgebrachten Chemikalien ausgesetzt, weit mehr noch als etwa Vögel oder Säugetiere. Doch eine Risikobewertung für Amphibien wird bislang bei der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln in der Europäischen Union überhaupt nicht vorgenommen!
Dabei hat eine vom Umweltbundesamt 2013 an die Uni Koblenz-Landau in Auftrag gegebene Studie gezeigt, wie verheerend Agrochemikalien wirken: 6 von 7 der getesteten Pflanzenschutzmittel waren bei empfohlener Dosierung für 40-100 % der damit besprühten Grasfrösche tödlich. Bei 2 Mitteln waren schon nach einer einzigen Stunde alle Frösche tot! Und bei 3 Mitteln reichte sogar schon ein Zehntel (!) der empfohlenen Dosierung, um 40 % der Frösche innerhalb einer Woche umzubringen. Es gab jedoch auch ein Fungizid, das selbst bei zehnfacher Überdosierung „nur“ jeden fünften Frosch tötete. Es hängt also viel davon ab, welches Mittel die Landwirte tatsächlich spritzen!