Corona-Krise: Kleingärten sind wichtige Zufluchtsorte für gestresste Städter*innen und müssen erhalten bleiben

Hannover, 25. März 2020. Wer in Zeiten von Corona-Krise und Ausgangsbeschränkungen einen Kleingarten hat, kann sich glücklich schätzen. Für viele Städter*innen sind ihre Schrebergärten und Lauben derzeit die einzige Möglichkeit, der häuslichen Enge zu entfliehen. Das gilt insbesondere für Familien mit Kindern, die angesichts von Homeoffice und geschlossenen Kitas und Spielplätzen in ihrem Alltag extrem gefordert sind. „Wie gut, dass die Stadt Hannover mit einem Moratorium den Erhalt der meisten Kleingärten erst einmal für die nächsten Jahre gesichert hat“, sagt Sibylle Maurer-Wohlatz, Vorstandsmitglied beim BUND Region Hannover und Begründerin des Projektes UNIVERSUM KLEINGARTEN. „Das muss auch so bleiben“, fordert sie, und zwar nicht nur aus ökologischen Gründen, sondern auch aus sozialen, wie sich jetzt besonders zeige. Maurer-Wohlatz verweist auf die Bundeshauptstadt als Negativbeispiel: Berlin habe in der Vergangenheit mit der Vernichtung von Kleingärten für Luxuswohnungen inmitten der Stadt einen großen Fehler gemacht. „Das ist fahrlässig“, kritisiert die BUND-Vertreterin.

Viele Familien, junge Paare und ältere Menschen finden gerade jetzt mit dem anbrechenden Frühling in ihrem Kleingarten einen geschützten Ort, um der Einsamkeit und Enge in den eigenen vier Wänden zu entfliehen. „Über den Gartenzaun hinweg ein paar Worte mit Nachbarn auszutauschen und sich beim Spiel und bei der Gartenarbeit zu erholen und zu erden, ist derzeit Balsam für die Seele“, sagt Maurer-Wohlatz. Auf diese Weise könnten Menschen psychisch gestärkt durch die belastende Krisensituation kommen. „Es sind eben gerade die Menschen aus verdichteter Bebauung, die einen Kleingarten pachten und denen sonst kaum Möglichkeiten gegeben sind, vor der Tür ohne Gedränge einen Platz zu Erholung im Grünen zu finden. ... die ganze Pressemitteilung hier...

Zugschlagstraße: Durchfahrt trotz Verbot

Hannover, 20.03.2020. Seit Ende Februar wird die Zuschlagstraße nachts für die Amphibienwanderung gesperrt. Leider werden die mobilen Absperrungen von Autofahrern entfernt und die Straße trotzdem genutzt. Anwohner*innen, Kleingartenbesitzer*innen und ehrenamtliche Helfer*innen sind verärgert. Der BUND Region Hannover fordert daher die Installierung einer festen Absperrung.

Aktuell ist die Zuschlagstraße von 18 Uhr bis 7 Uhr für den Autoverkehr gesperrt, damit Kröten und Co. jetzt zur Laichzeit sicher über die Straße kommen. Dazu werden jeweils am Anfang und am Ende der Zuschlagstraße mobile Bauzäune aufgestellt. Leider haben Autofahrer*innen in den vergangenen Tagen die Bauzäune immer wieder beiseitegeschoben und die Straße trotz der Sperrung passiert. Die Amphibien bleiben trotz der Maßnahme weiterhin gefährdet! Um diese unbefriedigende Situation vor Ort zu besprechen, trafen sich am vergangenen Freitag Anwohner*innen, Kleingartenbesitzer*innen, ehrenamtlich Aktive und Mitglieder der Bezirksräte Kirchrode-Bemerode-Wülferode und Buchholz-Kleefeld.
Marina Brusch, Erste Vorsitzende des Kleingartenvereins Bischofshol und Wirtin der Gartenwirtschaft „Das Heim“ und ihre Gäste sind verärgert über die rücksichtslosen Autofahrer, die die Zuschlagstraße als Rennstrecke und als Abkürzung nutzen. Frau Brusch: „Wir wollen, dass die Amphibien besser geschützt werden und dass die Absperrung von den Autofahrern ernst genommen wird!“ Die Wirtin beobachtet aus einem Fenster ihrer Kneipe das Geschehen und sieht beinahe tagtäglich, wie die Autofahrer die Absperrung missachten. Immer wieder stoppt die resolute Wirtin uneinsichtige Autofahrer und weist sie auf das Durchfahrtsverbot für Nicht-Anlieger hin.
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Amphibienwanderung an der Zuschlagstraße - der BUND bittet alle Autofahrer*innen um Rücksichtt

Hannover, 27.02.2020. In den kommenden Wochen ist es wieder soweit: die Amphibien wandern von der Eilenriede über die Zuschlagstraße zu ihren Laichgewässern in den angrenzenden Kleingartenflächen. Ohne Schutzmaßnahmen wäre dieser Weg aufgrund des Autoverkehrs auf der Zuschlagstraße für viele Tiere tödlich. Deshalb wird die Zuschlagstraße nachts, während der Hauptwanderzeit, voll gesperrt. Der BUND bittet alle Autofahrer*innen um Verständnis und Achtsamkeit.

Wie in jedem Jahr beginnt bei nächtlichen Temperaturen von um die 5 °C und feuchter Witterung die Amphibiensaison. Die Tiere wandern von ihrem Winterquartier in der Eilenriede zu ihren Laichgewässern in den Kleingärten auf der anderen Seite der Zuschlagstraße. Neben Erdkröten und Grasfröschen kommen hier vor allem auch Bergmolche in größerer Zahl vor. Die Wanderung findet hauptsächlich nachts statt. Die Wandersaison dauert je nach Witterungsverlauf etwa ein bis zwei Monate. Dann haben die meisten Tiere die Laichgewässer auf der anderen Straßenseite erreicht.

Damit die Amphibien nicht überfahren werden, setzt sich der BUND Region Hannover seit dem Frühjahr 2016 für den Schutz der Tiere an der Zuschlagstraße ein. Während in den Jahren 2016 und 2017 ein Schutzzaun parallel zur Straße aufgebaut wurde, konnte der BUND in Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde der Region Hannover und dem Fachbereich Tiefbau der Landeshauptstadt Hannover erreichen, dass seit dem Frühjahr 2018 die Zuschlagstraße nachts komplett gesperrt wird. Denn obwohl es sich um eine Anliegerstraße mit Tempo 30 handelt, wird die Straße stark frequentiert. „Durch die Vollsperrung können wir einfach die meisten Tiere retten“ erläutert René Hertwig, Naturschutzreferent beim BUND, das Vorgehen.
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Gewerbeflächenentwicklung in Hannover bedroht wichtige Freiflächen

Hannover, 14.02.2020. Ein im Auftrag der Stadt Hannover erstelltes Gutachten zur Ermittlung neuer Gewerbeflächen sieht bis 2030 eine Flächennachfrage von insgesamt 141 Hektar vor. Darunter fallen auch mehrere für den Naturschutz wertvolle Freiflächen. Der BUND Region Hannover ist besorgt über das Ausmaß der geplanten Flächeninanspruchnahme und fordert ein Umdenken. Die Schwarze Heide etwa sollte nicht bebaut werden.

Um den zukünftigen Bedarf an Gewerbeflächen abzuschätzen, wurden von einem Gutachterbüro potentielle Flächen für die Gewerbeansiedlung in der Landeshauptstadt Hannover ermittelt. Demnach wird jährlich eine Fläche von rund elf Hektar benötigt. Insgesamt haben die Gutachter bis 2030 eine Flächennachfrage von 141 Hektar berechnet. Um den Flächenbedarf zu decken wurden außerdem 14 gewerbliche Potenzialflächen identifiziert und hinsichtlich ihrer Verfügbarkeit überprüft.

Auf der Grundlage des Gutachtens wurde der Antrag „Leitlinien zur Gewerbeflächenentwicklung 2030“ als Handlungsrahmen für die Verwaltung im Rat der Landeshauptstadt Hannover eingebracht (DS 3166/2019 N1). Darin werden sieben Projekte für die zukünftige Entwicklung von Gewerbeflächen priorisiert: Chatham Barracks (ca. 4,5 ha), Alte Peiner Heerstraße (ca. 11 ha), Medical Park West (ca. 5,4 ha), Deurag Nerag (ca. 78 ha), Kronsberg Nord (ca. 68 ha), Schwarze Heide (ca. 14 ha) und Vahrenheide (ca. 6 ha).

Der BUND Region Hannover sieht die Auswahl kritisch. Bei einem Teil der ausgewählten Standorte wie die Schwarze Heide und das Deurag Nerag-Gelände handelt es sich um naturschutzfachlich wertvolle Flächen. Diese würden durch die Bebauung unwiederbringlich verloren gehen. Dies gilt insbesondere auch für die Schwarze Heide: faunistische und landschaftsökologische Untersuchungen belegen, dass hier eine Bebauung ohne nachhaltigen Schaden für Natur und Umwelt nicht möglich ist ... Die ganze Pressemitteilung hier.



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BUND Region Hannover
Redaktion
Sabine Littkemann

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