Pressemitteilungen 2017

Fösse: BUND sieht Anti-Naturschutz-Reflex mit haltlosen Argumenten bei der Stadtverwaltung

Hannover, 28.08.2017. Die geplante Stellungnahme der Landeshauptstadt Hannover gegen ein europäisches Schutzgebiet (Fauna-Flora-Habitat-Gebiet, FFH-Gebiet) an der Fösse stößt beim BUND Region Hannover auf völliges Unverständnis. „Dem Schreiben, das zur Zeit als Entwurf den Ratsgremien vorliegt, sieht man nicht an, dass es von der Umweltverwaltung einer ‚Bundeshauptstadt der Biodiversität 2011‘ stammt“, stellt der stellvertretende Vorsit-zende Georg Wilhelm fest. „Es erinnert eher an eine reflexhafte Anti-Naturschutz-Haltung mancher Lobbygruppen nach dem Motto ‚Wir sind selbstverständlich dagegen und schauen mal, welche Gründe sich an den Haaren herbeiziehen lassen“.
Die Stadtverwaltung stellt die Behauptung auf, dass die Nutzung der Fösse für die Naturerfahrung, insbesondere auch von Kindern, unterbunden würde. „Dieses Schreckensszenario ist völlig abwegig, denn gewisse Störungen durch Betreten sind für die Salzvegetation nicht nachteilig, sondern teilweise sogar positiv“ weiß Georg Wilhelm. „Sie müssen deshalb auch nicht verboten werden.“ Ebenso unbegründet ist die Befürchtung, dass die Nutzung der angrenzenden Kleingärten eingeschränkt würde. Dem ist nicht so, solange hier in Ufernähe keine Pestizide eingesetzt und wassergefährdende Stoffe eingeleitet werden, was sich ja ohnehin verbieten sollte. ...

Mehr dazu erfahren Sie in der Pressemitteilung und der beigefügten Hintergrundinformation zum Thema. 

Erneut Naturschutzflächen in Misburg wegplaniert

Schaut die Stadt Hannover bei Papenburgs Zerstörungen aktiv weg?

Hannover, 12.06.2017. Wie der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) festgestellt hat, wurde jüngst in Misburg auf etwa einem Hektar Fläche ein Lebensraum unter anderem der streng geschützten Zauneidechse planiert und zerstört. Im Bebauungsplan für das „Lohfeld“, einem ehemaligen Steinbruchsgelände östlich des Lohwegs und nördlich der Personenbahn nach Lehrte, war der Bereich als Fläche für den Artenschutz festgesetzt worden. Das Grundstück gehört offenbar der Unternehmensgruppe Papenburg. „Das Maß ist nun mehr als voll“ kritisiert Georg Wilhelm vom Vorstand des BUND Region Hannover. „Der Vorgang reiht sich ein in eine ganze Kette von Naturzerstörungen, mit der das Unternehmen unerlaubt seine Betriebsflächen vergrößert hat...

Mehr dazu erfahren Sie in der Pressemitteilung und im Schreiben des BUND Region Hannover an die Fraktionen im Rat der Landeshauptstadt Hannover und an den Stadtbezirksrat Misburg-Anderten.

Luftreinhalteplan: BUND fordert ein Ende der behördlich geduldeten Gesundheitsschädigung

Hannover, 09. 04. 2017. Monatelang hat Hannovers Stadtverwaltung über einem Luftreinhalteplan gebrütet – was jetzt als Ergebnis vorliegt, ist nach Ansicht des BUND Region Hannover mehr als enttäuschend. Keine Fahrverbote für schmutzige Dieselfahrzeuge, keine Ausweitung von Tempo 30 -Zonen. Dafür setzt die Stadt auf bekannte Vorschläge, die zu wenig Wirkung haben und niemandem weh tun –  getreu einer bayerischen Devise: "Es muss was g'schehn, aber es darf nix passieren!" Mehr Werbung für Fahrrad und öffentliche Verkehrsmittel, die Förderung der Elektromobilität und ein verbesserter Verkehrsfluss sollen es richten.
„Das ist gesundheitspolitisch verantwortungslos, denn längst ist klar: Wer die gefährlichen Stickoxide in der Luft in Hannover und der Region endlich unter die seit Jahren EU-weit geltenden Grenzwerte drücken will, kommt um eine schnelle Reduzierung bei Teilen des Pkw-Verkehrs nicht herum“, erklärt der BUND-Vorstandsvorsitzende Gerd Wach. Während beispielsweise in italienischen Städten oder Paris immer wieder flächendeckende Fahrverbote verhängt wurden, wolle sich Hannover um Maßnahmen herumdrücken, die manche Autofahrer zum Nachdenken bringen würden.
„Obwohl in Stadt und Region ein gut ausgebautes ÖPNV-System vorhanden und auch das Carsharing-Angebot hervorragend ist, ist es offenbar für viele Menschen trotzdem kein Grund, auf ihre Autofahrten oder sogar ganz auf das private Auto zu verzichten. Deshalb muss die Politik – bei diesen guten Ausgangsbedingungen – den Mut haben, endlich dem Gesundheitsschutz Vorrang einzuräumen!“, fordert der BUND-Vertreter. Die behördliche Duldung der Gesundheitsschäden durch Stickoxide und Feinstäube müsse beendet werden.
Das sei auch im Interesse der Stadt selbst, der im Falle von Klagen nicht nur horrende Strafzahlungen drohen, sondern auch unbequeme Gerichtsentscheide. „Bevor Gerichte hoch belastete Straßen wie die Marienstraße oder die Göttinger Chaussee kurzfristig und vollständig sperren lassen, sollte die Landeshauptstadt deshalb ordnungspolitische Maßnahmen ergreifen, um die Schadstoffbelastung der Luft spürbar zu senken!“ Dazu gehören nach Ansicht des BUND Tempolimits ebenso wie die Forcierung der Blauen Plakette, mit der nur noch Dieselfahrzeuge, die die Euro 6 - Abgasnorm erfüllen, in die Stadt fahren dürfen. Bundes- und Landesregierung müssten hierfür zügig die gesetzlichen Vorrausetzungen schaffen.
„Bis es soweit ist, müssen die Autos auf anderen Wegen aus der Stadt gehalten werden, etwa über eine Erhöhung der Parkgebühren in der Innenstadt und über weitere Parkverbote an innenstadtnahen Straßen“, fordert Wach. Derzeit wolle aber wohl niemand die politische Verantwortung für unpopuläre Maßnahmen übernehmen – stattdessen werde ein kaum erträgliches Schwarze-Peter-Spiel zwischen Stadt, Land, Bund und den Gerichten gespielt – auf dem Rücken der Bewohner, die die verdreckte Luft weiterhin einatmen müssen.

Schluss mit Spritzen auf städtischen Äckern - BUND und NABU fordern klaren Vorrang für Ökolandbau!

17.02.2017 Ökologischer Landbau auf allen Acker- und Wiesenflächen, die der Stadt Hannover gehören: Das ist die Forderung der Naturschutzverbände NABU (Naturschutzbund Deutschland) und BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland). „Chemische Pflanzenschutzmittel und Überdüngung gehören bundesweit zu den wichtigsten Ursachen für den Verlust an Artenvielfalt und verursachen erhebliche Umweltprobleme“, betont die hannoversche NABU-Vorsitzende Karola Herrmann. „Ob Feldlerche oder Feld-Rittersporn: Pflanzen und Tiere der Äcker gehen drastisch zurück. Da kann es kein vernünftiger Einsatz von kommunalem Vermögen sein, Grundeigentum vorzuhalten, um damit konventionelle Landwirtschaft zu fördern.“ Mehr dazu lesen Sie hier...

Ein ausführliches Hintergrundpapier zum Thema können Sie hier herunterladen. 

Hände weg von der Schwarzen Heide! BUND und NABU: Es geht um mehr als um Laubfrösche

Hannover, 02. Februar 2017. - Die Naturschutzverbände NABU und BUND kritisieren die Forderungen von SPD und FDP, in der Schwarzen Heide im Nordwesten Hannovers weitere Baugebiete zulasten ökologisch herausragender Freiflächen zuzulassen. Dies würde nicht nur die Lebensräume sehr seltener Tier- und Pflanzenarten, sondern auch ein Erholungsgebiet für die Menschen in Hannnover und Umgebung gefährden. Georg Wilhelm vom BUND Region Hannover: „Noch dominierten schöne alte Stieleichen, baumreiche Alleen und Hecken die Szenerie der westlichen Schwarzen Heide. Spaziergänger und Erholungssuchende wissen diese landschaftliche Schönheit zu schätzen.“ 

BUND: Erhalt der Kleingärten muss Vorrang vor Wohnbebauung haben

30.01.2017 Auch der BUND Region Hannover stellt das kürzlich von Stadtverwaltung und Bezirksverband beschlossene Kleingartenkonzept in Frage und unterstützt das sogenannte Aktionsbündnis gegen Kleingartenzerstörung. Die Initiative von betroffenen Pächtern und Kleingärtnern will mit einer Unterschriftensammlung und einem Bürgerantrag das Konzept erneut auf die politische Agenda der Stadt heben, um die drohende Vernichtung von Kleingartenflächen noch abzuwenden. „Bis zu 1000 Kleingarten- und Grabelandparzellen sollen für Wohnungsbau und Gewerbeflächen weichen“, kritisiert Karsten Plotzki, Mitglied im Vorstand des BUND Region Hannover, das „Kleingartenvernichtungskonzept“.

Baumfreundliche Umgestaltung statt Tabula rasa BUND fordert Erhalt der 12 Robinien am Wedekindplatz

Hannover, den 18.01.2017. „Völlig inakzeptabel“ sind die Pläne der Stadtverwaltung, im Zuge einer Platzneugestaltung alle zwölf Robinien am Wedekindplatz zu fällen, für den BUND Region Hannover. „Das widerspricht allen Zielen und Grundsätzen einer grünen und nachhaltigen Stadtplanung“, kritisiert BUND-Vorstandsmitglied Reiner Luginbühl. Der Wert großer Bäume für das Klima und die Natur in der Stadt und nicht zuletzt für die Menschen im Quartier könne kaum zu hoch eingeschätzt werden, erklärt der Naturschutzexperte. „Vor allem ältere Bäume produzieren große Mengen Sauerstoff, binden Feinstaub, spenden Schatten, kühlen im Sommer und sind Lebensraum und Nahrungsquelle für zahlreiche Tierarten.“ Neupflanzungen könnten diese Wohlfahrtswirkungen nur in Bruchteilen ersetzen.

Neues Projekt startet: Universum Kleingarten

11.1.2017 Mit Beginn des Jahres startet ein einzigartiges Projekt als Kooperation zwischen dem Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) der Region Hannover und dem Kleingartenverein Vereinigte Steintormasch e.V. Unter dem Motto „Universum Kleingarten“ steht die Ökologisierung und die Rückbesinnung auf die ursprüngliche Konzeption der Gärten mit der Drittelung der Fläche im Mittelpunkt: für den Anbau von Obst und Gemüse für den Eigenbedarf, zur Erholung und als Ziergarten. Das Projekt wird von der Niedersächsischen BINGO Umweltstiftung gefördert.

Die Selbstversorgung mit Gartenerzeugnissen ist in den letzten Jahrzehnten immer mehr in den Hintergrund gerückt zugunsten eines Gartens, der vorrangig der Erholung dient mit möglichst pflegeleichten, oft exotischen Gehölzen, viel Technik und wenig Handarbeit. Das entspricht jedoch nicht mehr dem Charakter der ursprünglichen Gartenbewegung und auch nicht dem Kleingartengesetz und den Vereinssatzungen. Dem wollen die Projektpartner anhand ausgesuchter Schwerpunkte entgegenwirken.



Aktueller Rundbrief

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Impressum:
Herausgeber
BUND Region Hannover
Redaktion
Sabine Littkemann

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