Am Samstag, den 3. Dezember wird die BUND Ortsgruppe in Pattensen, Ortsteil Koldingen auf einem breiten Ackerbegleitstreifen, der der Stadt Pattensen gehört, mit den Landwirten und Ortsrat aus Koldingen eine Reihe mit 20 Hochstamm-Obstgehölzen pflanzen. Es handelt sich dabei um alte Obstsorten, die leider im kommerziellen Anbau immer weniger genutzt werden. Außerdem werden wir zwischen den Bäumen eine Blumenwiese ausäen, die im kommenden Frühjahr schon die Wanderer erfreuen wird, die am Ortsrand von Koldingen spazieren gehen werden. Dabei handelt es sich um zertifiziertes regional heimisches Saatgut. Als kleine Krönung wird eine Sommerlinde gepflanzt, die mit ihrer Nektartracht besonders wertvoll für Honig- und Wildbienen ist. Die Bäume und die Blütenpflanzen sind ein wichtiger Beitrag zur Erhöhung der Biodiversität im ländlichen Raum, denn Wildbienen, Vögel und andere Tiere finden immer weniger Nahrung und Lebensraum in der Agrarlandschaft.
Die Pflanzung alter Apfelsorten rückt nicht nur in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses, weil damit unsere stark bedrohte Sortenvielfalt erhalten wird, sondern auch aus gesundheitlichen Aspekten: In einem Projekt der Charité zu Berlin untersuchen Allergologen mit Freiwilligen das interessante Phänomen, dass viele alte Apfelsorten auch von Apfelallergikern sehr gut vertragen werden und in manchen Fällen sogar geheilt werden können! Das liegt an den sehr gesunden Phenolen in diesen alten Sorten, die mittlerweile heraus gezüchtet wurden, weil aufgeschnittene Äpfel an der Schnittstelle leicht braun werden. In den immer süßer werdenden neuen Sorten sind diese kaum noch vorhanden. Wer mehr zum Thema erfahren möchte, kann sich auf der Seite vom BUND Lemgo informieren: www.bund-lemgo.de/apfelallergie.html
Dank der Niedersächsischen BINGO Umweltstiftung und dem ehrenamtlichen Engagement Koldinger BürgerInnen und Landwirte sowie der BUND Ortsgruppe Pattensen wird dies überhaupt erst möglich sein! Für die fleissigen HelferInnen und Gäste gibt es auch eine Stärkung nach getaner Arbeit.
Rückfragen: Sibylle.Maurer-Wohlatz@bund.net